Spontan mussten wir unseren Plan ändern und anstelle einer Fahrt durchs Death Valley und einem Ausflug in den Yosemite National Park ging es für uns zuerst nach Tonopah und von dort weiter an den Lake Tahoe.
Kleines Kanada zwischen Kalifornien und Nevada
Von Tonopah fuhren wir am frühen Morgen des 9. Augusts los. Wir waren rund 4 Stunden unterwegs und kamen kurz nach Mittag am Lake Tahoe an. Für die Nacht am See haben wir uns für ein Hotel auf der Südseite des Sees entschieden, die gegenüberliegende Seite erkundeten wir dann am Tag darauf. Als wir “South Lake Tahoe” erreichten, staunten wir sehr. Die Ortschaft erinnerte uns an Kanada. Die Strassen führen durch Wald und es gibt viele Lodges, Holzhäuser und Restaurants. Man merkt auf jeden Fall, dass der Ort auch im Winter ein beliebtes Feriendomizil ist. Würde man nicht wissen, dass man hier zwischen Kalifornien und Nevada ist, könnte man meinen, man wäre in Kanada oder in einem Skiort in der Schweiz.
Glücklicherweise konnten wir schon früher ins “The Jeffrey Hotel” einchecken. Die Zimmer waren kleine Studios mit Bett, Küchenzeile und Badezimmer. Die Einrichtung erinnerte an “Hüttenfeeling”, was uns sehr gut gefiel. Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren wir mit dem Auto, dem östlichen Teil des Sees entlang bis zu “Sand Harbor”. Um zu diesem Strandabschnitt zu gelangen, musste eine Fee von 10 Dollar entrichtet werden, das hat sich jedoch gelohnt. Parken konnten wir direkt vor dem Strand. Dieser Seeabschnitt war traumhaft schön und erinnerte eher ans Meer als einen See. Wir waren sogar im Wasser und konnten einige Sonnenstrahlen tanken. Gegen den späten Nachmittag brachen wir auf Richtung “Cave Rock”.



Sonnenuntergang nach Klettereinheit
Der “Cave Rock” ist ein vulkanischer Felsen, durch welchen ein Highway Tunnel durchfährt. Zum Felsen führt ein Wanderweg. Ausgangspunkt ist die “Cave Rock Drive”. Um dorthin zu gelangen, fährst du auf dem Highway 50 vorbei bis zur Abzweigung “Cave Rock Drive”. Dort folgst du der Strasse ein Stückchen, bis du zu Parkplätzen kommst, wo der Wanderweg beginnt. Wer mit dem Auto unterwegs ist, braucht jedoch ein bisschen Glück. Es gibt nicht viele Parkplätze direkt beim Startpunkt des Wanderweges, besonders in den Abendstunden tummeln dort sehr viele Touristen. Der Wanderweg ist easy und führt direkt zum “Cave Rock”. Nach rund 20 Minuten Wandern erreicht man den Fuss des Cave Rocks, von wo aus man einen tollen Blick auf den See hat. Wer bis ganz nach oben auf die Spitze des Felsens will, muss seine Kletterkünste unter Beweis stellen. Wir wagten es und schauten uns den Sonnenuntergang von der Spitze des “Cave Rock” an.
Aber Achtung: Das Klettern wird nicht empfohlen und ist gefährlich. Nachmachen auf eigene Gefahr!
Ich sage es ungern, weil es wirklich gefährlich ist, über lose Steine hinaufzuklettern, aber der Ausblick ganz oben ist unbeschreiblich. Wir waren uns die Gefahr zu jederzeit bewusst und nahmen uns besonders viel Zeit beim hinauf- und herunterklettern. Für uns war es ein magischer Moment, gemeinsam den Sonnenuntergang über dem Lake Tahoe anzuschauen.

Sag niemals nein zur Happy Hour
Als sich die Sonne verabschiedet hatte, ging es für uns zurück zum Auto und wieder nach South Lake Tahoe ins Hotel. Von dort aus gingen zur Fuss ins Zentrum von South Lake Tahoe auf den “Lake Tahoe Boulevard”. Dort gibt es sehr viele Restaurants, Shops, Hotels und Casino. Von unserem Hotel aus, welches nicht direkt an der Hauptstrasse lag, hatten wir rund 10 Minuten dorthin. Wir entschieden uns im “Applebee’s Neighborhood Girll & Bar” etwas zu essen, da das “Happy-Hour-Schild” vor dem Pub extrem verlockend aussah ;-).
Du kannst Getränke und Speisen kombinieren und je nach Wochentag gibt es auch gewisse Menüs Rabatt. Happy Hour ist immer abends. Für uns gab es Mozzarella-Sticks, Burger und Chicken Alfredo und je zwei riesige Cocktails. Es war ein super Abend und wir fühlten und sehr wohl. Das Pub, die Shoppingstrasse und die ganze Umgebung erinnerte uns so stark an die Schweiz. Für uns war klar, dass wir definitiv im Winter irgendwann an den Lake Tahoe zurückkehren. Wir stellen uns den Ort zauberhaft schön im weissen Kleid vor. Zuerst einmal ging es mit E-Scooter aber zurück zum Hotel.
Die Schienen ins Nasse
Am nächsten Morgen checkten wir aus und fuhren auf die andere Seite des Lake Tahoe. Die Strasse dorthin war sehr abenteuerlich. Wir sind bis zur Ortschaft Tahoma gefahren und dort bei öffentlichen Parkplätzen geparkt. Zu Fuss liefen wir Richtung “Sugar Pine Point State Park”. Auf dem Weg kreuzten wir die bekannte Lodge “Hellman-Ehrman-Mansion”. Diese dürfte man auch von innen ansehen, jedoch nur mit gütigen Tickets. Das Haus war aber schon von aussen wunderschön. Generell waren wir fasziniert von den riesigen, wunderschönen Häusern rund um den See. Wer das nötige Kleingeld hat, kann es sich extrem gut gehen lassen.
Wir sind dann zu Fuss weiter über das öffentliche Grundstück hinunter zum See. Dort hat unsere Suche nach den alten Gleisen der “Lake Tahoe Railway” gestartet. Die Schienen sind ein beliebtes Instagramsujet und wurden früher wahrscheinlich für Bootsstarts genutzt. Auch wir wollten natürlich mit den Schienen, die ins Wasser verlaufen, ein Foto. Das klappte dann auch. Danach genossen wir noch die Natur am Seeufer und liefen zurück zum Auto. Auf dem Weg zurück nach South Lake Tahoe mussten wir leider feststellen, das eines unserer beiden Handys die Fotosession am Wasser nicht überstanden hatte. Deshalb fuhren wir direkt zum Viertel der Supermarkets in South Lake Tahoe, um eine Schachtel Reis zu kaufen. South Lake Tahoe ist riesig, es gibt mehrere Supermarkets, es gibt den Bereich mit den Hotels und Restaurants, dann gibt es auch eine Schule und ein Spital. Der Ort ist sehr weitläufig, vielfältig und befindet sich mitten in der Natur. Besonders beliebt ist South Lake Tahoe bei Campingfans, es gibt nämlich sehr viele Camping- und Zeltplätze.
Mit dem Handy im Reis fuhren wir schliesslich raus aus South Lake Tahoe in Richtung San Francisco.


Fazit: Ursprünglich war der Lake Tahoe nicht Teil unserer Reise. Dass es nun doch den unglücklichen Zufall mit dem überschwemmten Death Volley doch dazu gekommen ist, dass wir den See und die Stadt South Lake Tahoe besuchten, war im Nachhinein ein grosser Glücksfall. Der See ist traumhaft. Besonders “Sand Harbor” war wunderschön, der Sandstrand lädt zum Verweilen ein und der Ausblick auf den gefühlt unendlich grossen See war phänomenal. Auch die Stadt South Lake Tahoe ist sehr vielfältig. Es gibt einen moderneren Teil mit grossen Supermarkets, es gibt aber auch viele charmante Restaurants, Bars und Shops. Wir haben uns in die Umgebung sehr verliebt, besonders in die wunderschön gelegenen Lodges. Irgendwann würden wir sehr gerne wieder an den Ort zurückkehren. Vielleicht würden wir dann eher eine Wohnung bevorzugen und wenn möglich im Winter anreisen. Wenn du in Westamerika unterwegs bist, empfehle ich dir von Herzen den Lake Tahoe zu besuchen. Die unfassbar schöne Natur am und rund um den See verzaubert dich mit Sicherheit.
Finanzieller Überblick:
– 127 Dollar für Doppelzimmer für 1 Nacht und 2 Personen im “The Jeffrey Hotel“
– Etwa 60 Dollar Abendessen inkl. Cocktails für 2 Personen im “Applebee’s Neighborhood Grill & Bar“
– circa 30 Dollar Fees für Einfahrt auf Parkplätzen am See
– circa 20 Dollar Gebühren für E-Scooter
– circa 30 Dollar Einkauf im Supermarket für Snacks auf dem Weg