Zuerst ein bissschen Vorwissen für dich, damit du dir die London-Touri-Bustour sparen kannst 😉. «The Shard» ist einer der höchsten Wolkenkratzer Europas und das wohl markanteste Wahrzeichen der Londoner Skyline. Seine besondere Architektur erinnert an Scherben oder Splitter, weshalb sein Name auch «The Shard» auf Deutsch Scherbe ist.
Der Tower hat insgesamt 72 Stockwerke und ist rund 309 Meter hoch. Das Gebäude ist komplett verglast, weshalb man von überall einen ungehinderten Blick auf berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Tower Bridge, den Tower of London, den Buckingham Palace und den St. James’s Park hat
Gelungene Inszenierung im «The Shard»
Wir besuchten im April zum ersten Mal «The Shard» und wussten zuvor nicht so recht, was uns wirklich erwartet. Im Nachhinein können wir sagen, es war auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis. Nicht nur der Ausblick ist spektakulär. So ist beispielsweise der Aufzug, der Besucherinnen und Besucher in die Aussichtsetage bringt, einer der schnellsten in Europa und lässt einem in wenigen Sekunden in die Höhe schiessn. Inklusive Ohrendruck wie bei Gondelfahrten in der Schweiz 😉.
Bevor man in den Lift steigt und die Aussichtsplattform besucht, befindet man sich in der Ausstellungsetage. Diese ist stilvoll gestaltet und bietet verschiedene interaktive Ausstellungen, welche die Geschichte und Kultur Londons beleuchten. Im Gebäude selbst gibt es auch mehrere Restaurants, die sprengten jedoch unser Budget und sind wahrscheinlich eher bei ganz besonderen Anlässen einen Besuch wert. Auf der Aussichtsplattform «The View from the Shard» gibt es aber eine gemütliche Bar, die Drinks serviert, die sich auch Normalos ohne extra dickes Portemonnaie leisten könnten.
Tickets für den Tower sind nach Zeitsystem zu buchen
Aufgrund von Ratschlägen unserer Londoner Freunde organisierten wir schon rund einen Monat vor der Reise nach London Tickets für «The Shard». Unsere Freunde waren nämlich der Meinung, dass «The Shard» über die Ostertage wohl ziemlich besucht sein werde. Das war dann auch tatsächlich so. Jedoch gab es noch genügend freie Zeitslots, anders als beispielsweise beim «The Garden», welcher oft schon Wochen im Voraus ausgebucht ist.
Für die Tickets informierten wir uns auf der offiziellen Website. Du kannst über das Reservierungssystem ganz easy den für dich passenden Zeitslot auswählen, frühstens um 10 Uhr, spätestens um 21 Uhr. Die Slots gelten als «Eintrittszeit». Wir befürchteten, dass auch die Aufenthaltszeit entsprechend zeitbeschränkt ist, dem war aber nicht so. Wir vermuten, die fixen Eintrittszeiten haben hängen eher mit dem Lift zusammen, der nur eine gewisse Anzahl Besucherinnen und Besucher zeitgleich in die Höhe bringen kann.
Aufgepasst, bei der Zeitauswahl würden wir unbedingt einen Slot am Abend empfehlen. Bestenfalls kurz vor dem Sonnenuntergang, das sind jedoch auch eher die Zeiten, die als Erstes gebucht werden und möglicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wenn du oben auf der Aussichtsplattform stehst und der Sonne zuschauen kannst, wie sie sich verabschiedet, ist das noch mal ein ganz anderes Gefühl. Wir buchten den Slot um 18:45 und hatten so genügend Zeit, den Ausblick vor, während und nach dem Sonnenuntergang zu geniessen. Uns hat das extrem gut gefallen. Insgesamt waren wir rund 2.5 Stunden auf der Aussichtsplattform.
«The Shard» ist leider auch ein Spot für Instagram
Wichtig zu erwähnen ist sicherlich, dass du nicht alleine auf der Plattform sein wirst. Logischerweise 😉. Der Ansturm ist teilweise recht gross. Entsprechend musst du damit rechnen, dass um dich herum quasi jede und jeder Fotos macht. Das ist teilweise ein wenig nervig, wenn du einfach nur die Aussicht geniessen möchtest. Natürlich schossen auch wir einige Erinnerungsfotos. Das ist auch völlig in Ordnung, solange man Rücksicht aufeinander nimmt, was leider noch lange nicht alle Menschen tun.
Es gibt übrigens kurz bevor du den Lift betrittst auch noch die Möglichkeit, Bilder vom «The Shard»-Team anfertigen zu lassen. ACHTUNG, diese Bilder sind natürlich nicht gratis und ehrlich gesagt lohnt es sich wirklich gar nicht. Die Bilder zeigen dich zusammen mit deiner Begleitung vor «The Shard», natürlich alles “gephotoshoped” und das ziemlich schlecht. Bevor du «The Shard» verlässt, kannst du dir die Bilder anschauen und kaufen. Wenn du das nicht machst, erhältst du ein Kärtchen mit einem Weblink, um die Bilder dann zu Hause selber auszudrucken, jedoch bezahlst du den Preis dann einfach online.
Schlechtwettergarantie und Preis zurück
«The Shard» bietet eine sogenannte Schlechtwettergarantie an. Das heisst, wenn das Wetter in London es verhindert, dass man nicht mindestens drei der fünf grossen Sehenswürdigkeiten (London Eye, The Walkie Talkie, Tower Bridge, One Canada Square und St Paul’s Cathedral) von der Aussichtsplattform sehen kann, erhält man ein weiteres kostenloses Ticket, mit dem man dann innerhalb von drei Monaten ein zweites Mal «The Shard» besuchen kann.
Falls du also ganz viel Pech mit dem Wetter hast, kannst du auf das Personal zugehen. Sie werden dir dann mit dem Gratisticket weiterhelfen. Wir empfinden diese Möglichkeit als ziemlich cool. Natürlich ist es teilweise unmöglich, innert drei Monaten nach London zurückzukehren, aber wir kennen so eine Garantie kaum von anderen Attraktionen.
Fazit: Insgesamt hat uns «The Shard» ganz gut gefallen. Es ist wirklich sehr gut organisiert: von der Sicherheitskontrolle über den Lift-Transport bis hin zur Aussichtsplattform. Wenn du auf Action stehst, bist du aber eher fehl am Platz. Auf der Aussichtsplattform kann man ausser an einem Drink zu schlürfen und die Stadt in ihrer vollen Pracht zu bewundern, nichts tun. Wir würden wahrscheinlich kein zweites Mal «The Shard» besuchen, als einmalige Erfahrung ist es aber ganz cool, insbesondere wenn das Wetter gut ist und man in Ruhe den Sonnenuntergang beobachten kann. Bezüglich Barrierefreiheit: The Shard» ist hindernisfrei und komplett rollstuhlgängig.
Kosten:
– 2x Eintritte in «The Shard», je 28 Pfund, insgesamt 56 Pfund
– Ein paar Pfund U-Bahn (circa 8 Pfund von unsere Base hin und zurück)
– Circa 25 Pfund Drinks