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Touri-Tour in der Stadt der Engel

Nachdem wir in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli angekommen sind, ging es am Morgen unseres zweiten Tages in Los Angeles direkt die Stadt der Engel erkunden.

Bereits bei der Planung der Reise haben wir beschlossen, eine typische Touri-Bustour mitzumachen. Für uns hatte das einerseits den Vorteil, dass wir so alle Must-See-Attraktionen sehen und falls uns davon etwas gut gefällt, am Ende unserer Reise nochmals eigenständig einen Ausflug zur Attraktion unternehmen können. Wir haben also eine Ganztagesreise über TripAdvisor gebucht und so alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert: Venice Beach, Santa Monica Pier, Rodeo Drive, Beverly Hills, The Grove Drive, Griffith Park, Hollywood Walk of Fame und Sunset Strip.

Wie erwähnt buchten wir die Reise auf TripAdvisor. Dabei haben wir vor allem auf die Bewertungen geschaut, denn es gibt unzählige Anbieter von solchen Touri-Touren. Wir buchten eine Tour von “A Day in LA Tours”. Inklusive war der kostenlose Transfer/Abholdienst zu den meisten Hotels in der Nähe von Anaheim. Unser Hotel stand nicht auf der Liste, logischerweise, weil wir ja im “Getto” waren. Das war aber kein grosses Problem. Der Touranbieter kontaktierte uns noch in der Schweiz und bot uns in der Nähe unseres Hostels abzuholen, für uns bedeutete das ein Spaziergang von 10 Minuten. Insgesamt dauert sie circa 7.5 Stunden. Unser Chauffeur war ein Einheimischer und somit der perfekte Guide, um allerlei spannende Hintergrundinformationen zu Los Angeles zu erfahren.

Die ernüchternde Wahrheit am Santa Monica Pier

Wir wurden als erste Teilnehmer um 08.30 abgeholt. Bedeutet so viel wie, dass wir rund eine Stunde lang andere Hotels abklapperten, um alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer abzuholen. Die eigentliche Tour begann also erst gegen 09.30. Das erste Ziel war der Santa Monica Pier. Dort waren wir gegen 10.15 Uhr. Das ist zwar einerseits sehr früh und entsprechend wenig lief am Pier, dafür hatten wir den Pier fast ganz für uns alleine. Das war sehr cool, um Fotos zu schiessen und den Moment zu geniessen. Für uns war der Zeitpunkt, als wir aus dem Bus gestiegen und den ersten Fuss in den Sand gesetzt haben, extrem unrealistisch. Genau dann haben wir wirklich verstanden, dass wir jetzt an dem bekannten Pier sind und unsere Reise begonnen hat. Der Pier an sich war nichts Besonderes. Möglicherweise ist er zu einer anderen Tageszeit belebter, wir empfanden aber den Pier und die Umgebung als sehr ungepflegt. Leider lagen sehr viele Obdachlose am Strand, das ist ehrlich gesagt erst mal eher schockierend.

Wir hatten rund 40 Minuten Zeit, was für einen ersten Eindruck allemal gereicht hat. Ehrlich gesagt haben wir uns vom bekannten Santa Monica Pier auch mehr erhofft. Die Bilder, die im TV und in den Hollywood-Filmen zu sehen sind, entsprechen nicht so ganz der Realität. Für uns war der Stopp dort trotzdem eine spannende Erfahrung. Ohne die Tour hätten wir wahrscheinlich mehr Zeit für einen Besuch am Santa Monica Pier eingeplant, so konnten wir uns das sparen. Für uns war der Ort keinen längeren Besuch wert.

Venice Beach als "Weed"- Hotspot

Nach dem ersten Stopp ging es weiter zum Venice Beach, von welchem wir ebenfalls ein Bild im Kopf hatten, das nicht wirklich der Wahrheit entsprach. Unser Buschauffeur warnte uns glücklicherweise vor: “They will offer you small packages. Say no!” Was uns zuerst verwirrte, wurde kurz danach aufgeklärt. Gemeint hat unser Chauffeur Päckchen mit “Weed”. Dazu musst du wissen, der Konsum von Cannabis ist in Kalifornien legal. Dass euch also immer wieder “Weed” angeboten wird, ist fast schon normal. Das Angebot lehnten wir natürlich dankend ab und erkundeten den Muscle Beach. Von Muskeln war nicht allzu viel zu sehen, es gab einzelne Bodybuilder, die am Strand unterwegs waren. Generell war der Strand aber sehr leer, was einerseits vielleicht mit der Tageszeit zu tun hatte, anderseits waren die Coronamassnahem erst seit Kurzem in den USA gelockert worden. Uns kam es so vor, als ob Los Angeles extrem unter Corona gelitten hat. Viele Menschen verliessen die Stadt oder wurden vielfach obdachlos, wie uns eine Einwohnerin erzählt hatte. Uns kam es folglich so vor, als ob die Stadt sich noch am Erholen ist und nicht vergleichbar ist mit LA vor der Pandemie.

Der Venice Beach wäre an sich ein schönes Ausflugsziel im Kontrast zum Big City Life in LA. Es gab vor Ort viele Skater, die sehr talentiert waren. Für uns reichten hier 40 Minuten aber gut aus, um das Spannende wie der Skatepark, die künstlerisch gestalteten Shops, die bekannten Rettungshäuschen und die wenigen Bodybuilder zu bestaunen. Wir hatten zwar ein luxuriöseres Bild von Venice Beach, dennoch war es der Besuch wert. Auch für den Venice Beach hätten wir wahrscheinlich viel mehr Zeit eingeplant, weshalb wir die Tour wirklich als sehr praktisch empfanden. So hatten wir einen kleinen Einblick, der uns persönlich genügte. Hätte uns der Beach besser gefallen, wären wir am Ende der Reise nochmals hierhergekommen. Das war aber nicht der Fall. 

Luxus, wohin das Auge reicht auf dem Rodeo Drive

Mit dem Venice Beach im Rückspiegel ging es weiter zum absoluten Gegenteil: Der Rodeo Drive. Über den wohl luxuriösesten Teil von LA haben wir uns im Voraus am wenigstens informiert, umso grösser war die Spannung. Und ganz ehrlich, wir wurden nicht enttäuscht. Der Rodeo Drive ist so was von eindrücklich im Sinn von: Luxus, wohin das Auge reicht. Durch die Strasse, wo Julia Roberts in Pretty Woman eingekauft hat, schlenderten wir jetzt in unseren faltigen Kleidern (Motto: Leben aus dem Koffer) und mit Rucksack auf dem Rücken durch. Auf dem Rodeo Drive sind internationale Marken wie Giorgio Armani, Gucci, Tom Ford und Rolex vertreten. Ausserdem findest du vor Ort die teuersten Einkaufszentren der Welt wie “The Rodeo Collection” und einige Einrichtungen für plastische Chirurgie.

Insgesamt ist die Strasse der Extraklasse mit Sicherheit einen Besuch wert. Natürlich fühlt man sich als Touri eher fehl am Platz, aber den Luxus für kurze Zeit zu erleben, ist einmalig. Übrigens ist der Rodeo Drive auch ein beliebter Spot für die ganz grossen Stars. Wir haben zwar Kylie Jenner und Co. nicht gesehen, aber wer weiss, wer auf der rund drei Kilometer Strasse alles unterwegs ist, wenn du es bist.

Chipotle anstelle vom Farmers Market

Nach dem Stopp beim Rodeo Drive, welcher rund eine Stunde dauerte, ging die Tour weiter in Richtung “Grove Drive”. Passend zur Mittagszeit gab es dort einen etwas längeren Stopp beim Farmers Market. Der ist nicht nur ein echtes LA-Symbol, sondern bietet auch viele Essmöglichkeiten für kleine und grosse Budgets. Wir haben uns auf Empfehlung unseres Chauffeurs den Market angeschaut und das Angebot an allen möglichen Speisen und Getränken war extrem vielfältig. Man kann sich den Market vorstellen, wie ein riesiger Platz voll mit verschiedensten Essensständen. Der Market war sehr gut besucht und es gab nur wenige Sitzmöglichkeiten. Wir haben schnell gemerkt, dass uns das alles ein wenig zu viel war und wir weder Lust auf Fischbrötchen noch chinesische Suppen hatten. Ich glaube, es lag einfach daran, dass wir erst den Abend zuvor nach einer langen Reise angekommen sind und entsprechend Mühe mit dem Jetlag hatten.

Vor dem Market gibt es das Einkaufszentrum “The Grove”, wo du extrem viele Shoppingstores findet wie Asos, Banana Republic,  Nike und viele mehr. Teil des Shoppingscenters sind auch einige wenige Foodimbisse, diese sind direkt am Anfang beim Eingang lokalisiert. Dort musst du sowieso vorbeilaufen, um den gegenüberliegenden Farmers Market zu besuchen. Wir haben uns deshalb dort ein wenig umgeschaut und besuchten zum allerersten Mal einen Chipotle. Diese Fast-Food-Kette bietet Burritos in allen möglichen Variationen an. Für uns war das Liebe auf den ersten Blick. Auf unserer weiteren Reise durch Westamerika besuchten wir in allen möglichen Städten Chipotle-Restaurants. 

Über den Dächern von LA mit dem Sign im Hintergrund

Mit vollem Magen ging es nach der rund 80-minütigen Mittagspause zum Hollywood Sign. Besser gesagt fuhren wir zum Griffith Park beziehungsweise zum Griffith Observatory. Von dort aus kann man auf der einen Seite eine wunderschöne Aussicht auf Los Angeles geniessen. Auf der anderen Seite erstreckt sich das Hollywood Sign. Wir waren aber ein wenig enttäuscht vom Ausblick auf den Schriftzug, da wir dachten, dass wir näher dran sind. Nichtsdestotrotz war der Stopp hier über den Dächern von LA am Südhang des Mount Hollywood phänomenal. Der Eintritt in das Observatorium ist kostenlos, weshalb wir erst recht die Möglichkeit nutzten, das  Observatorium im Art-déco-Stil von innen anzuschauen.
Zusatz: Wir waren im Juli 2022 dort, damals gab es noch einzelne Coronamassnahmen. Für den Besuch in Innenräumen galt eine Impfpflicht. Wir mussten unseren Impfnachweis und einen Personalausweis vorweisen.

Im Observatorium erhältst du viele spannende Einblicke in die Welt der Astronomie. Unter anderem gibt es Ausstellungsstücke zum Mond, Krater und verschiedenen Planeten. Für uns waren das Planetarium und das foucaultsche Pendel grosse Highlights. Aber auch das Gebäude und dessen Architektur an sich sind auf jeden Fall sehenswert. Die Decken und Wände sind kunstvoll verziert und das Café lädt auf der Terrasse zum Verweilen ein.

Wie erwähnt, waren wir vom Park und vom Observatorium begeistert. Vom Ausblick auf das berühmte Hollywood Sign leider weniger. Es gibt auf jeden Fall bessere Spots, um den Schriftzug zu fotografieren. Wir haben uns nach der Touri-Tour dazu schlaugemacht. Von wo aus du richtig coole Fotos machen kannst, erfährst du hier.

Wir waren in den frühen Nachmittagsstunden im Griffith Park. Der Andrang an Leuten hielt sich entsprechend in Grenzen. In den frühen Abendstunden ist der Andrang grösser, weil der Ausblick bei Dämmerung doch nochmals besonderer ist als bei Tageslicht. Gleiches gilt auch fürs Wochenende, dann ist der Spot ziemlich überlaufen. Wichtig zu wissen ist zudem: Im Sommer 2022 hatten die USA extreme Probleme mit Trockenheit. Der Park war kaum grün und unser Chauffeur erklärte, dass es hier schon einige Male zu Bränden gekommen ist. Ausserdem ist die selbstständige Anfahrt nicht empfehlenswert, die Parksituation ist eher problematisch. Die Anzahl Parkplätze ist gering und es gibt lange Wartezeiten. Die kosten belaufen sich auf etwa 4 Dollar pro Stunde. Des Weiteren sind die Strassen bergauf und bergab Einbahnstrassen. Wir waren auf jeden Fall froh, dass wir für einmal nur sitzen mussten und uns nicht selbst um die Fahrt und Parkmöglichkeiten kümmern mussten.

Auf Sternensuche am Walk of Fame

Unser letzter richtiger Stopp war der Hollywood Walk of Fame. Auf diesen Halt freuten wir uns am meisten. Ich glaube, jeder und jede hat ein Bild im Kopf von der Strasse mit den Sternen der Stars. Wir hatten etwa 50 Minuten Zeit, um über den Walk of Fame zu schlendern und Ausschau nach den Sternen unserer Lieblingsstars zu halten. Wir wollten unbedingt ein Foto mit dem Star von Michael Jackson schiessen. Das hat auch gut geklappt, aber dir muss bewusst sein, dass die Strasse extrem überlaufen ist, tagsüber! Wir waren am Ende unserer dreiwöchigen Reise nochmals in Los Angeles und zu Abendstunden am Walk of Fame, dann wiederum ist es extrem leer und teilweise ein wenig unangenehm, als einzige Touristen unterwegs zu sein. Dazu aber mehr im folgenden Beitrag.

Die 50 Minuten am Walk of Fame reichten, um einige Fotos der Sterne zu schiessen, einen Abstecher in einen Touri-Shop zu machen und uns die Hand- und Fussabdrücke verschiedener Stars im Chinese Theater anzusehen. Für uns war deshalb klar, dass wir nochmals hierherkommen, um uns in Ruhe alle weiteren Sterne anzuschauen. Übrigens, die Sterne an sich sind nicht wirklich besonders. Sie sind wild einander gereiht, teilweise kopfüber, sodass man stehen bleiben und sich verrenken muss, um während des Spazierens zu erkennen, welchem Star der Stern gehört. Der Gehweg erstreckt sich über 15 Häuserblöcke und immer beidseitig entlang des Hollywood Boulevards. Mit anderen Worten: Die Strasse ist lang, sehr lang. Und entsprechend gibt es Hunderte von Sternen, die man gar nicht so richtig wahrnimmt.

Der Ausflug zum Walk of Fame ist aber definitiv ein Muss. Wer in Los Angeles ist, muss sich den Gehweg der besonderen Art unbedingt anschauen. Gleichzeitig ist es aber wohl auch der Ort, an welchem sich die meisten Touristen tummeln. Tagsüber ist der Hollywood Boulevard schon sehr voll. So gut wie alle Citytouren halten dort. Hinzukommen Touristen, die eigenständig unterwegs sind. Aufgrund dessen gibt es auch sehr sehr sehr viele Verkaufsstände aller Art entlang dem Gehweg. Die sind meistens, wie man es kennt, sehr teuer und verkaufen irgendwelche billig hergestellten Souvenirs oder Spritztouren mit Autos oder Fotoservice etc. Wir waren in einem fixen Souvenirshop gleich beim Chinese Theater und haben uns Magnete gekauft. Das machen wir jeweils an allen möglichen Orten, wo wir bereisen. Die Magnete verzieren unseren Stromsicherungskasten ;-). Der Shop war extrem günstig, von der Qualität unsers Einkaufs müssen wir deshalb gar nicht erst sprechen. 😉

Nach dem Walk of Fame war die Tour noch nicht ganz zu Ende, jedoch gab es keinen fixen Stopp mehr. Dafür ging es noch vorbei am bekannten Sunset Strip, welcher Schauplatz für bekannte Musikvideos ist. Ausserdem ging die Tour noch nach West Hollywood durch die Beverly Hills. Unser Chauffeur hat uns einige spannende Geschichten zu den Wohnorten der Promis erzählt. Jedoch gab es keine Stopps oder Ähnliches, um die Häuser anzuschauen. Es gibt aber Extra-Touren, die sich auf das Anschauen der Promihäuser fokussieren. Wer also wissen will, wo und wie Halle Berry oder Justin Timberlake zu Hause sind, sollte eine solche Tour in Betracht ziehen.

Unser Chauffeur hat aufgrund von Bitten einer Mädelsgruppe extra beim Beverly Hills Sign angehalten, dieser Stopp ist eigentlich nicht Teil der Tour, war aber sehr cool, so konnten wir unsere Handygalerien mit coolen Fotos weiter füllen. Danach ging es wieder von Hotel zu Hotel, um alle Tourteilnehmerinnen und Teilnehmer abzuladen. Unser Chauffeur hat uns netterweise sogar bis um richtigen Hotel in Inglewood gebracht, anstatt zu unserem Abholort. Das war sehr cool. Übrigens du bist nicht verpflichtet, bei gebuchten Aktivitäten oder auch in Restaurants etc. Trinkgeld zu geben. Wir geben jeweils gerne etwas Kleines, wenn wir wirklich begeistert waren. Das war bei dieser Tour definitiv der Fall und vor allem unserem Chauffeur zu verdanken.

Fazit:

Sich Los Angeles im Rahmen einer organisierten Tour anzuschauen, war eine sehr gute Idee. Dadurch haben wir alle wichtigen Spots kurz und knapp gesehen. Anstatt selbst durch Los Angeles und den Stadtverkehr zu fahren, haben wir alles Wichtige an einem Tag gesehen. So hatten wir die Möglichkeit, am Ende unserer Reise die letzten Tage in LA entsprechend zu planen. Wahrscheinlich hätten wir ohne die Tour für die Sehenswürdigkeiten viel mehr Zeit eingeplant, als teil nötig war. Dank der Tour wussten wir, was wir nochmals in Ruhe anschauen wollten, das war dann unter anderem der Hollywood Boulevard. Unser Chauffeur war grossartig und hatte einige Anekdoten im Gepäck. Noch einmal würden wir eine solche Tour aber nicht machen, da oft das Gleiche erzählt wird. Wenn man aber das erste Mal in einer solchen grossen City ist, ist es doch sehr praktisch, erst mal das Ganze auf sich wirken zu lassen.

Der Touranbieter “A Day in LA Tours” war unkompliziert und unsere Gruppe war sehr klein, was uns gut gefiel. Merkbar anders ist die Tour im Vergleich zu Touren von anderen Anbietern nicht. Das ist aber auch verständlich, schlussendlich wollen wir Touris ja alle das Gleiche sehen.

Finanzieller Überblick:
– 242 Dollar für Ganztagestour zu Sehenswürdigkeiten von LA für 2 erwachsene Personen, gebucht über Tripadvisor 

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