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Der enttäuschende Zion National Park

Von Hatch ging es am frühen Morgen weiter zum Zion National Park. Wir waren knapp eine Stunde unterwegs. 

Parkplatzsuche und Hitzestau im Zion

Angekommen sind wir bei den kostenlosen Parkplätzen des Zion National Park gegen 10 Uhr morgens. Das Problem war, dass scheinbar sehr viele Tagestouristen mit dem Auto angereist waren und die Parkplätze beim Eingang des Parks voll waren. Es hätte die Möglichkeit gegeben, in Springdale, die Ortschaft vor dem Park zu parken und mit Shuttle-Bussen in den Park zu fahren. Ehrlich gesagt hatten wir darauf schlicht keine Lust, da wir lieber vom Parkplatz zu Fuss den Park erkunden wollten. Der Zion National Park ist nämlich bekannt für viele Wanderwege und erinnert an eine grosse Lichtung im Wald. Es gibt also keinen Canyon oder Ähnliches. Der Park ist sehr grün und weniger felsig. Nach rund 30 Minuten Hin- und Herfahren auf dem Parkplatz beobachteten wir glücklicherweise einen älteren Mann, der tatsächlich auf dem Nachhauseweg war. Eins sei dir gesagt: Wenn ein Parkplatz frei wird, dann musst du schnell sein. Du wirst nicht die einzige Person sein, die auf der Suche nach einer freien Parklücke ist. Glücklicherweise hat es für geklappt und wir konnten das Auto direkt beim Eingang parken und zu Fuss weiter.

Der Weg durchs Wasser

Um zu den Ausgangspunkten der Wanderwege zu kommen, eignen sich die Shuttle-Busse sehr gut. Diese sind kostenlos. Leider sind die Wartezeiten aber extrem lange. Die Busse sind nicht sonderlich gross und auch nicht klimatisiert, an einem Sommertag kann es also ziemlich warm werden. Wir sind dann mit dem Bus bis zur Haltestelle 9 “Temple of Sinawa”. Grundsätzlich sind private Autos im Zion verboten. Entweder du bist also zu Fuss oder mit den Bussen unterwegs. Das Shuttle-Bus-System im Zion National Park ist einfach. Es gibt nur eine Linie und diese haltet insgesamt an neun Haltestellen. Von der Haltestelle aus nahmen wir den Wanderweg “Riverside Walk”. Dieser führt zu den sogenannten “The Narrows”. Das sind Felsen, die sich im Wasser meterhoch verengen und das Gefühl vermittelt, man wäre unter der Erde. Wir waren rund 1.5 Stunden unterwegs. Der Weg führt teilweise am Wasser entlang und ist mehrheitlich im Schatten gelegen. Es waren leider sehr sehr viele Menschen auf dem Weg unterwegs, Erholung und Ruhe findest du hier also nicht.

Bild Screenshot nps.gov

Nach rund 1.5 Stunden hört der Weg auf. Nun ist man kurz vor den “Narrows” beim “Opening of the Narrows”. Um bis ganz zu “The Narrows” zu kommen, muss das letzte Stuck des Weges durchs Wasser genommen werden. Wir haben uns dazu im Voraus informiert, waren dann aber doch erstaunt, wie hoch das Wasser stand. Manche der anderen Besucherinnen und Besucher hatten extra wasserfeste Schuhe dabei. Wir hatten das nicht, weshalb wir uns entschieden, nicht durch das Wasser zu gehen und darauf zu verzichten, “The Narrows” von Nahem zu sehen. Einerseits ist es im Nachhinein schon schade, wenn man sieht, wie atemberaubend die Felsen aussehen. Auf der anderen Seite sind wir froh, dass wir uns dagegen entschieden haben, wir wollten ohne wasserfeste Schuhe, Badetuch etc. nicht durch Wasser waten, dass bis über das Knie reichte. Falls du Lust hast, die gesamte Wanderung zu machen, bereite dich entsprechend vor

Viel Natur, viele Menschen und wenig Faszinierendes

Wir entspannten dann ein wenig beim “Opening of the Narrows” und spazierten gemütlich zurück zum “Temple of Sinawa”. Von dort aus nahmen wir den Shuttlebus zurück zur Zion Lodge, Haltestelle 5. Ursprünglich wollten wir bei der Haltestelle 6 “The Grotto” aussteigen und zur Zion Lodge laufen. Jedoch war es an diesem Tag so heiss, wie schon lange nicht mehr und wir hatten schlicht keine Lust, bei rund 30 Grad nochmals irgendwohin zu laufen. Also fuhren wir mit dem Bus bis zur Zion Lodge und assen dort etwas. Auf verschiedenen Blogs haben wir bei unserer Recherche gelesen, dass es nur eine Ess-Möglichkeit im Zion National Park gibt und man deshalb sehr lange anstehen muss und zu gewissen Zeiten ohne Reservierung gar keinen Platz bekommt. Das stimmt so nicht. Es gibt zwar nur die Zion Lodge, in welcher Essen angeboten wird, aber es ist sehr gut organisiert und wir hatten innert 5 Minuten unser Essen bestellt. Man bestellt sein Essen und wartet, bis man es bekommt und sucht sich dann einen Platz. Also im Prinzip von McDonald’s und Co.

Das Essen war sehr gut und preislich völlig in Ordnung. Nach der Stärkung schauten wir uns noch ein bei der Lodge um. Ehrlich gesagt, waren wir nicht wirklich beeindruckt von der Umgebung. Generell ist der Zion National Park weniger spektakulär als der Grand Canyon oder Bryce Canyon. Es sah sehr ähnlich aus wie Wandergebiete in der Schweiz. Wir würden wahrscheinlich nicht noch einmal den Zion besuchen. Für das war uns die Erfahrung zu wenig besonders und die Eindrücke zu wenig faszinierend.

Von der Zion Lodge nahmen wir dann den Bus zurück zum Visitor Center beziehungsweise zu den Parkplätzen. Von dort aus fuhren wir mit unserem Auto Richtung Springdale, wo wir unbedingt Eiscreme in einer der bekanntesten und besten Eisdielen probieren wollten. Das “Springdale Candy Company” ist ein richtiger Touristenmagnet. Verständlicherweise! Die Eiscreme war extrem lecker und bei den heissen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Der Laden bietet auch andere Leckereien wie Pralinen, selbst gemachte Süssigkeiten etc. an. Falls du im Zion National Park zu Besuch bist und genauso eine Naschkatze bist wie ich, dann nimm dir die Zeit und besuche das “Springdale Candy Company”. Wir fuhren dann direkt von Springdale nach Las Vegas. Die nie schlafende Stadt war unser erster längerer Stopp.

Fazit: Der Zion National Park bietet vor allem für Wanderfans ganz viele Möglichkeiten. Wer gerne im Grünen ist, wird auch gerne im Zion National Park sein. Für uns war dieser National Park von den dreien, die wir besucht haben, der Unspektakulärste. Hinzu kommt, dass die Temperaturen an dem Tag sehr hoch waren und man entsprechend wenig Lust hatte, stundenlang durch die Landschaft in der prallen Sonne zu laufen. Wir haben den “Riverside Walk” in Angriff genommen. Der Weg ist der einzige Wanderweg im Park, der mehrheitlich im Schatten liegt und an Wasser vorbei führt, das war bei der Hitze sehr willkommen. Grundsätzlich kannst du den Zion National Park sicherlich mal besuchen, wenn du aber im Zeitstress bist, dann nutze die Zeit lieber für etwas anderes. Springdale ist ein herziger Ort für einen kurzen Stopp. Falls du zudem nicht anders als wir keine Zeit für die Parkplatzsuche im Park vergeuden willst, nutze die Parkplätze in Springdale und die Shuttle-Busse. Bringe auf jeden Fall viel Wasser, Sonnenschutz und vor allem Geduld mit, im Sommer ist der Park leider sehr überlaufen.

Finanzieller Überblick:
– Circa 30 Dollar für Essen im “Castle Dome Café” in der Zion Lodge 
– Circa 7 Dollar für Eiscreme im “Springdale Candy Company

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