In diesem Blogbeitrag geht es um mein Lieblingsthema: ESSSEEEENN. Ja, ich gebe es zu, gutes Essen ist eine grosse Leidenschaft von mir. Ich liebe es an neuen Orten unbekannte Restaurants auszuprobieren und könnte stundenlang darüber reden, was ein guter Burger für mich ausmacht. Mein Freund und ich haben mittlerweile sogar eine Art Tradition. An jedem neuen Ort, den wir gemeinsam erkunden, testen wir Burger-Restaurants. So auch in London. Nebst zwei absolut genialen Burgern probierten wir in London auch Pizza nach Chicago Style, die unsere Food-Herzen höherschlagen liessen.
Ein weiteres Laster von uns ist das Weintrinken respektive das Testen von Wein. Und dafür haben wir in London dank unseren Londoner Freunde den perfekten Spot gefunden. Wenn dir jetzt noch nicht das Wasser im Mund zusammenläuft, mach dich ready und scrolle ganz einfach zu den verschiedenen Restaurants. Ich erkläre dir, was dich in den Restaurants erwartet, in welcher Preisklasse sie sich bewegen und natürlich, wo du sie findest. Kurz vorweg, die Preise setze ich jeweils in Vergleich mit Schweizer Preisen.
Honest Burger Brewer Street – Soho
Der Besuch im Honest Burger war tatsächlich ein ziemlich glücklicher Zufall. An diesem Mittag erkundeten wir eigentlich das Stadtviertel Soho und liefen dann zufälligerweise am Restaurant vorbei. Vor dem Eingang stand eine riesige Tafel mit dem Tagesburger. Und ja, wir konnten einfach nicht anders, als hineinzugehen.
Im Honest Burger gibt es quasi ein Wahl-System. Auf der Karte siehst du nämlich wie bei einem Rätsel den Start und das Ende. Zuerst musst du dich entscheiden, ob du Chicken, Beef oder Planted Burger willst. Je nach Auswahl folgt du dem Pfeil und kannst dich dann für eine Variation entscheiden. Bei jedem Burger ist eine Beilage dabei. Da kannst du zwischen «Homemade Rosemary Salted Chips», also Pommes oder grünem Salat oder «Coleslaw» entscheiden. Wir entscheiden uns einmal für ein Buffalo Burger mit Chips und einmal ein für den Tribute Burger mit Chips. Zusätzlich bestellten wir noch die Chipotlye Mayo und die Honest Hot Sauce, die an einen scharfen Ketchup erinnerte.
Die Mitarbeitenden waren extrem lieb und gingen auf unsere kleinen Extrawünsche wie «bitte ohne Gurken» und «bitte ohne Senf» ein. Ausserdem servierten sie kostenlos Wasser, das kannten wir bis dahin nur von unseren Ferien in den USA. Das kostenlose Wasser finden wir persönlich aber echt cool. Das Lokal war sehr einfach, aber gemütlich eingerichtet. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die Toilette, die wirklich nicht zum sonst hohen Niveau passt. Das WC war sehr sehr klein, das ist keine Untertreibung. Es roch sehr unangenehm und ekelte uns ein wenig an. An sich musst du deine Zeit ja auch nicht auf der Toilette verbringen, aber wir möchten dir ehrlich sagen, wenn uns etwas nicht gefallen hat – auch wenns nur die Toilette ist.
Die Burger wurden sehr schnell serviert und sie waren richtig gut. Das Fleisch war saftig, die Brötchen schmeckten frisch gebacken und auch das Gemüse und die Beilagen war sehr fein. Aber auch die Chips waren richtig gut, das Gewürz liebten wir. Die Grösse der Portion war definitiv überdurchschnittlich und reichte völlig aus. Das Coole an Honest Burger ist aber vor allem, dass sie alle Lebensmittel selber herstellen und sogar eine «Honest Farm» betreiben.
Nebst dem Standort in Soho gibt es in London auch noch andere Honest Burger Lokale in der Stadt. Du findest die Locations auf der offiziellen Website.
Fazit: Wenn du Burger genau so sehr liebst wie wir, dann besuche unbedingt ein Honest Burger. Das Essen wird fair produziert und schmeckt wirklich sehr gut. Die Preise schätzen wir als sehr fair ein. Die Portionen waren gross und der Service super.
Kosten:
– 14 Pfund Buffalo Chicken Burger inklusive Pommes
– 13 Pfund Tribute Beef Burger inklusive Pommes
– 3 Pfund Homemade Lemonade
– 3 Pfund Gingerella Ginger Ale
Japes
Wenn du keine Lust auf Burger hast, dann ist der nächste Tipp ganz bestimmt etwas für dich. Das Japes bietet nämlich Pizza an. Und wir sprechen hier nicht von 08/15 Pizza, sondern von Pizza im Chicago-Style. Das heisst, die Pizzen haben einen extra tiefen Boden, der eine Schale mit hohem Rand bildet. Dieser Rand ist im Normalfall mit Käse, Tomaten oder Wurst gefüllt und wird «Deep Dish» genannt.
Das Japes haben wir durch einen unserer Londoner Freunde kennen und lieben gelernt. Wir waren besuchten ebenfalls in Soho das Japes. Es gibt jedoch auch noch ein Lokal in Greenwich. Die Menükarte umfasst allerlei Variationen von Deep Dish Pizza, Vorspeisen, Beilagen und Dip Saucen. Letztere sind ein MUSS! Die Kruste der Pizzen kannst du dann nämlich in den Saucen dippen, das ist so eine geile Kombination!
Wir bestellten als Vorspeise das Knoblauch/Mozzarella- Brot und teilten es zu dritt. Zum Glück, denn die Pizza waren sehr sehr mastig. Falls du also überlegst, auf eine Vorspeise zu verzichten, dann verzichte darauf. Wir waren schon fast nach dem Knoblauchbrot satt ;-). Bei den Pizzen wählten wir einmal eine Carbonara, eine Picante und eine Chicago. Ich selbst entschied mich für die Carbonara und die war unglaublich lecker. Wie es der Name schon sagt, war diese Pizza befüllt (von Belag zu sprechen, wäre untertrieben) mit Pancetta, Mozzarella, Knoblauch, Carbonara-Sauce und Parmesan. Aufgrund der käsigen Mischung verzichtete ich auf die Parmesan-Kruste. Meine Freunde wählten bei ihren Pizzen die Parmesan-Kruste und schwärmten davon.
Wir alle fanden den Geschmack der Pizzen unglaublich gut. Es war perfekt gewürzt und der Teig war so crusty. Ich war zwar noch nie in Chicago, aber wenn die Pizza dort nur annähernd so schmecken, muss ich schleunigst dahin. Auch das Lokal war cool eingerichtet. Es ist sehr modern mit coolen Designs und Lichtinstallationen. Wir waren am Sonntagabend im Japes und es war einiges los. Wir hatten glücklicherweise eine Reservation. Falls du vorhast, das Japes zu besuchen, würde ich dir empfehlen, ebenfalls eine Reservation zu machen.
Wenn du die Pizzen vor dir siehst, findest du sie wahrscheinlich auf den ersten Blick klein. Aber glaub mir, das ist reine Täuschung ;-). Sie sind vielleicht im Durchmesser kleiner, durch die Füllung aber extrem mastig. Jeder von uns ass maximal ¾ der Pizza. So nahmen wir am Ende eine fast ganze Pizza wieder mit nach Hause.
Fazit: Wenn du offen bist für eine neue Art von Pizza, musst du unbedingt im Japes vorbei schauen. Die Pizzen sind nicht vergleichbar mit den typischen italienischen Pizzen. Der Geschmack war super und der Service ebenso. Auch die Vorspeise war lecker, jedoch fast zu viel. Wir würden das nächste Mal definitiv keine Vorspeise nehmen. Wir warteten nicht lange auf das Essen und fanden die Atmosphäre sehr gemütlich. Die Portionen reichen so was von aus und die Preise sind für so etwas Besonderes in Ordnung.
Kosten:
– 4.95 Pfund für Knoblauch/Mozarella-brot
– 14.95 Pfund für Carbonara Deep Dish Pizza
– 14.95 Pfund für Chicago Deep Dish Pizza
– 16.95 Pfund für Picante Deep Dish Pizza
– 6 Pfund für 2 Dipsaucen
– Circa 14 Pfund für 3 Getränke
Red Dog in Soho
Ihr merkt schon, kulinarisch waren wir vor allem in Soho unterwegs. Das Angebot an Restaurant ist in dieser Gegend sehr vielfältig. Zu Beginn dieses Blogbeitrags habe ich erzählt, dass mein Freund und ich die Tradition haben, in jeder Stadt auf die Suche nach dem besten Burger zu gehen. Es kommt also kaum überraschend, dass wir trotz des Besuchs im Honest Burger noch einen weiteren Burger-Spot besucht haben.
Tatsächlich war es mein Freund, der dieses Lokal fand. Das Red Dog ist ein cooles kleines Restaurant im amerikanischen Style. Nebst dem Lokal in Soho gibt es in London auch noch andere Standorte. Du findest sie auf der offiziellen Website.
Im Red Dog dreht sich alles um amerikanisches Barbecue. Das heisst die Karte ist voll mit typisch amerikanischem Essen wie Nashville Hot Shrimp, Beef Brisket, Barbecue-Platten etc. Wir blieben unserem Stil aber treu und bestellten Burger. Für mich gab es denn Cheeseburger mit Extra-Bacon und für meinen Freund den Punisher Mk2. Die Burger können alle als single oder double Version bestellt werden. Als Beilage bestellten wir eine Portion Pommes, die extra kostet. Und als Vorspeise gab es für uns noch unsere ebenfalls sehr geliebten Mozzarellasticks.
Ich will nicht übertreiben, aber die Burger waren wirklich unglaublich gut. Sorry Honest Burger, aber diese Burger waren nochmals auf einem anderen Level. Wir hatten einen kleinen Flashback zu unserer Reise durch Westamerika, dort besuchten wir nämlich einer der besten Barbecue Lokale am Pismo Beach. Das Red Dog macht wirklich einen super Job und wir können uns vorstellen, dass auch die anderen Speisen und insbesondere die Barbecue-Platten gut schmeckten. Die Pommes waren ehrlichweise nichts Besonderes, aber okay, wir hatten den Burgern sowieso genug. Die Mozzarellasticks als Vorspeise waren ebenfalls in Ordnung, auch da hatten wir schon bessere.
Das Lokal ist sehr «urchig» eingerichtet. Alles ist aus dunklem Holz und die Tische sind dann doch sehr knapp bemessen. Uns gefällt dieses «ländliche», es passt zum Konzept des Restaurants. Wenn du allerdings auf der Suche nach einem schicken oder hippen Restaurant bist, dann besuche lieber das Japes.
Fazit: Die Burger waren wirklich sehr gut. Das Fleisch war saftig und wir sind überzogen, die Qualität ist auf einem hohen Niveau. Weshalb das Red Dog gerade auf TripAdvisor eher nur eine durchschnittliche Bewertung hat, können wir uns nicht erklären. Das Essen war gut, die Portionen genügend gross und das Servicepersonal sehr freundlich. Die Preise sind hier vielleicht etwas höher als im The Honest, wir bezahlten den Preis aber dennoch gerne und in Vergleich mit Schweizer Preisen war es trotzdem günstiger.
Kosten
– 8.50 Pfund für Mozzarellasticks
– 12.50 Pfund für Cheeseburger mit Extra-Speck
– 15.50 Pfund für Punisher Mk2 Burger
– 4.50 Pfund für Pommes
– Circa 12 Pfund für Homemade Lemonade und Arnod Palmer (andere Art von Limonade)
Vagabond
Okay, nach dem ganzen Essen geht es jetzt ausnahmsweise ums Trinken, respektive um Wein. Das folgende Lokal gehört zu meinen absoluten Lieblingsentdeckungen in London. Ein grosses Danke an unsere Londoner Freunde, die uns das Lokal gezeigt und einen tollen Abend beschert haben.
Das Vagabond ist nicht irgendeine Weinbar,… es geht um Wein von der Zapfsäule, um das mal richtig bildlich zu beschreiben. Jap, richtig gelesen, im Vagabond findest du über 100 Weine, die du dir selber aus «Selbstbedienungshähnen» ausschenkst.
Ich erkläre dir zuerst kurz das System, denn wahrscheinlich hast du jetzt einige Fragezeichen in deinem Kopf. Das Vagabond ist so konzipiert, dass es allerlei Weine gibt, die nach Kategorien aufgeteilt sind: Es gibt Rotweine, Weissweine, Rosè, Schaumweine und Dessertweine respektive Süssweine.
Die Weine sind an verschiedenen Theken erhältlich. Das kannst du dir wie ein Buffet in einem Hotel vorstellen. Wenn du Lust auf Weisswein hast, läufst du zum Bereich Weisswein etc. Bei den Theken gibt es die entsprechenden Weingläser. Wir nahmen jeweils pro Weinsorte ein neues Glas. Mit dem Glas in der Hand hast du nun die Qual der Wahl. Du siehst dann die verschiedenen Falschen an
Zapfhähnen angeschlossen. Direkt darüber stehen zu jedem Wein Informationen, etwa die Herkunft, der Flaschenpreis und die Aromen. Jede Flasche hat quasi einen Zapfhahn und einen dazugehörigen Bildschirm. Auf dem Bildschirm werden dir die Glasgrössen angezeigt. Über ein Tasten-Menü entscheidest du, wie viel Wein du trinken möchtest. Hier gibt es drei Grössen. Die kleinste Grösse kostet am wenigsten und ist quasi nur ein Probierschluck, die grösste Grösse ist ein volles Glas und kostet am meisten. Es gibt natürlich günstigere Weine und auch teurere. Du siehst die Preise aber immer im Voraus auf den Bildschirmen.
Wenn du dich entschieden hast, bezahlst du direkt beim Zahlterminal bei der Theke mit Karte und dann kannst du das Glas unter den Zapfhahn stellen und «START» drücken. That’s it. Das ist die ganze Hexerei. Ziemlich cool oder?
Wir haben uns so durch die verschiedensten Weine probiert. Von Weisswein, über Rotwein bis hin zu Dessertwein. Zugegeben nicht jeder Wein hat uns geschmeckt, wir sind da etwas verwöhnt mit unseren Lieblingsweinen aus dem Südtirol. Dennoch gab es einige Weine, dir wir sehr gut fanden. Uns hat aber vielmehr das Konzept begeistert. Es ist etwas komplett Neues, das wir so noch nie gesehen haben.
Natürlich gibt es auch Personal, das gerne hilft, wenn etwas nicht klappt oder dir weitere Auskunft zum Wein gibt. Nebst Wein kannst du beim Personal auch Bier bestellen. Bis in die früheren Abendstunden kannst du im Vagabond auch etwas essen, für uns gab es am späteren Abend ein paar kostenlose Snacks wie Oliven und Chips.
Wir besuchten das Vagabond in der Battersea Power Station, das direkt bei unserer Homebase war. Es gibt aber auch noch haufenweise andere Locations in London. Du findest sie auf der offiziellen Website. Dort kannst du dich auch informieren, welche Weinsorten in welchem Vagabond zu finden sind. Aber ACHTUNG, gemäss unseren Freunden wechselt das Angebot immer wieder. Übrigens kannst du, falls dir ein Wein gut schmeckt und du nicht nur mit Handgepäck unterwegs bist, wie wir es waren, den Wein direkt vor Ort kaufen.
Fazit: Ich lege dir ans Herzen, das Vagabond zu besuchen, auch wenn du vielleicht nicht unbedingt eine Weintrinkerin oder ein Weintrinker bist. Die Idee hinter dem Konzept ist sehr originell und wir waren begeistert. Wenn du vor hast, einen Abend im Vagabond zu verbinden, reserviere unbedingt einen Tisch. Das Vagabond ist besonders bei Locals sehr beliebt.
Natürlich ist das Ganze nicht ganz günstig, wir reden hier ja immer noch von Wein. Und die Versuchung ist besonders gross, weil du nur mit Karte bezahlen kannst. Deshalb empfehlen wir dir, im Voraus zu überlegen, wie viel Geld du ausgeben möchtest. Es kann sich ziemlich summieren, besonders wenn du mehrere Stunden im Vagabond bist.
Auf TripAdvisor findest du zu Vagabond auch einige negative Kommentare. Dazu noch kurz unsere Meinung. Die Qualität der Weine ist okay, es gibt hochstehendere Weine und auch viele weniger hochstehende. Wir reisen jährlich ins Südtirol für eine Weinreise und natürlich ist die Weinqualität dort um einiges besser. Just saying. Bezüglich des Personals hatten wir keine Probleme. Unser «Kellner» war, sagen wir mal durchschnittlich freundlich und erklärte uns trotz vieler Gäste, wie das Vagabond funktioniert. Wir würden aber lügen, wenn wir sagen, es war der beste Service ever. Da hatten wir beispielsweise im The Honest eine bessere Experience mit dem Personal.
Kosten:
– Okay, das mit den Kosten ist ausnahmsweise ein bisschen schwierig, weil wir doch einige Weine ausgetestet haben und mehrere Stunden im Vagabond verbrachten und immer mal wieder jemand anderes eine Runde bezahlte. Durchschnittlich kostete uns eine «Probiergrösse» etwa 4 Pfund. Ein halbes Glas kostete durchschnittlich 9 Pfund und ein ganzes Glas 14.
– Wir gaben zu zweit an diesem Abend etwa 50 Pfund aus.