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Das Gefühl von Freiheit auf dem Highway 1

Nach drei unglaublichen Tagen in San Francisco ging es für uns weiter auf den Highway 1. Das ist nicht ein Highway wie jeder andere in den USA, sondern eine Strasse, die direkt an der Küste des Pazifischen Ozeans verläuft. Unser Plan war es, entlang des Pacific Coast Highway von San Francisco nach Los Angeles zu gelangen, von wo aus wir zurück in die Schweiz flogen.

Ein Zwischenstopp stand in Santa Barbara fest. Da es bis nach Santa Barbara rund 6.5 Stunden gedauert hätte, beschlossen wir, einen zweiten Zwischenstopp zwischen diesen beiden Orten einzulegen. Ein bezahlbares Hotel fanden wir bei unserer Suche in der Schweiz nicht und auch nach einer erneuten Suche im Hotelzimmer in SF wurden wir nicht fündig. Wir beschlossen deshalb, einfach mal loszufahren und so die richtige “Roadtrip”-Experience zu erleben.

Das hübsche Monterey

Je weiter wir auf dem Highway 1 fuhren, desto bezaubernder wurde es. Für mich war diese Strecke der Weg zur Freiheit. Ich blickte aus dem Fenster und sah das Meer, ich spürte in meinen Haaren den Fahrwind und füllte mich extrem angekommen. Obwohl ich noch nie hier war, wollte ich nicht mehr weg. Es war unbeschreiblich erfüllend, im Auto zu sitzen und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Mein Freund und ich sprachen über Gott und die Welt noch viel mehr als sonst und genossen diese vielen kleinen “Marmeladenglas-Momente”. Als wir schon über 2 Stunden unterwegs waren, knurrte langsam der Bauch und wir beschlossen, im nächsten grösseren Ort zu stoppen. Glücklicherweise war das Monterey. Das kleine Städtchen liegt direkt am Meer und war früher Zentrum der Sardinenverpackungsindustrie. Auch heute noch erinnert einiges an den einstigen Fischerort.

Wir parkten im Zentrum und liefen zu Fuss zum Pier von Monterey. Auf dem Weg bemerkten wir ganz viele unglaublich schicke Autos. Für meinen Freund, der extremer Autofan ist, war das natürlich der Jackpot. Tatsächlich fand in Monterey eine Autoversteigerung ein paar Tage später statt. Nach vielen Fotos spazierten wir weiter zum Pier. Vor dem Pier direkt an der Klippen waren ganz viele Robben zu Besuch. Diese beobachteten wir eine Weile, bevor wir dann finally den Pier betraten. Auf dem Pier gibt es verschiedene Restaurants und Shops. Wir shoppten ein paar Andenken in einem Touri-Shop und kauften uns etwas zu Trinken und Eiscreme. Uns gefiel Monterey sehr gut, dennoch wollten wir nicht zu viel Zeit hier verbringen, da wir noch immer keine Unterkunft für die kommende Nacht hatten. Nach dem kurzen Aufenthalt ging es deshalb weiter für uns.

Die Notlösung in San Simeon

Wir fuhren also wieder weiter auf dem Highway 1 Richtung Santa Barbara. Unter anderem stoppten wir in der Ortschaft Carmel-by-the-Sea und beim “Point Lobos State Natural Reserve”. Das ist ein Schutzgebiet am Highway 1, von wo aus man einen atemberaubenden Blick auf den Ozean hat. Ebenfalls legten wir einen Stopp bei der bekannten “Bixby Creek Bridge” ein. Danach fuhren wir weiter ohne wirkliches Ziel. Langsam wurde es dunkler und uns immer bewusster, weshalb wir trotz durchgehender Suche kein bezahlbares Hotel beim Ocean Drive fanden. Es gibt nämlich so gut wie nichts auf dem Highway 1. Restaurants und Hotels suchte man vergeblich. Wir begegneten genau einem Restaurant, das sich leider so gar nicht in unserer Preisklasse befand und einem Campingplatz mit Lodges, der wiederum ausgebucht war. Wir fuhren nochmals rund 1.5 Stunden weiter und alles, was wir sahen, waren hin und wieder richtig grosse Villen von wahrscheinlich richtig reichen Menschen. Langsam wurde uns ein wenig mulmig, denn wir hatten weder eine Unterkunft noch irgendeine Möglichkeit fürs Abendessen gefunden. Uns war klar, dass wir wahrscheinlich nochmals weiter fahren müssen, denn der einzige Ort, der noch halbwegs bezahlbare Unterkünfte hatte, war San Simeon. Nur lag diese Ortschaft nochmals 2 Stunden entfernt.

Wir beschlossen trotzdem, zur Sicherheit ein Zimmer im “Motel 6-San Simeon” zu buchen, damit wir schlimmstenfalls nicht im Auto übernachten mussten. Irgendwann führte uns der Highway 1 für längere Zeit durch einen Wald und dort sahen wir in der Ferne tatsächlich ein beleuchtetes “Open” Schild. Uns kam es fast schon wie eine Fata Morgana vor, tatsächlich was das Restaurant aber echt und wir waren unendlich froh, eine Pause einlegen und endlich etwas essen zu können. Vom Restaurant mitten im Nirgendwo fuhren wir dann nochmals mehr als 1 Stunde nach San Simeon. Auf dem Weg begegneten wir sogar Rehen. Ja, richtig gehört, es gibt Rehe am Highway 1. Wir fühlten uns ganz kurz wie in der Schweiz. Etwa um 11 Uhr abends kamen wir in San Simeon todmüde an und waren einfach froh, endlich in einem Bett zu liegen.

Den Delfinen nahe in Pismo Beach

Nach dem nervenaufreibenden Abend am Tag zuvor starteten wir wieder gelassen unsere Weiterreise nach Santa Barbara. Leider war vom Pazifik noch nicht viel zu sehen, eine dicke Nebelschicht verdeckte die wunderschöne Aussicht. Vor uns lagen nun rund 2.5 Stunden Autofahrt. Einen ersten Stopp legten wir schon nach einer guten Viertelstunde in der Ortschaft Cambria ein. Gemäss verschiedenster Reiseblogs soll es dort nämlich die besten “olallieberry pies” also Brombeeren-Kuchen geben. Das musste ich natürlich selbst austesten. Wir fuhren also zum “Linns Restaurant” und kauften uns ein Stück “olallieberry pie” und einen “apricot Muffin”. Mit unseren Errungenschaften fuhren wir wieder ein Stück dem Highway 1 entlang und hielten an einem Parkplatz direkt am Meer. In aller Ruhe assen wir auf einem Bänkchen am Strand, eingekuschelt in einer Decke die Leckereien. Und ja, es war richtig gut, die pies schmeckten grossartig.

Danach fuhren wir rund eine 1 Stunde nach Pismo Beach, dort wollten wir ein wenig die Seele baumeln lassen. Die Stadt ist bekannt für seine grossen Strände. Zum Glück fanden wir einen Parkplatz direkt am Strand. Wir nahmen unsere wichtigsten Sachen und spazierten der “Strandpromenade” entlang. Das Wetter war mittlerweile richtig gut und es war schön warm. Die Stadt Pismo Beach ist ein beliebtes Feriendomizil von Lokals, was man teilweise an den vielen Menschen gemerkt hatte. Wir liessen uns aber nicht stören und liefen dem Pier entlang bis ganz nach vorne. Von dort aus hatten wir direkten Blick auf das Meer. Und dann passierte es. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir auf einmal Delfine vor uns sahen. Das war komplett surreal und für mich ein unvergesslicher Moment.

Mit unseren voller Freude erfüllten Herzen ging es wieder vom Pier zurück an den Strand. Wir spazierten am Strand entlang und liefen zufälligerweise am preisgekrönten BBQ Restaurant “Mo’s SmokeHouse BBQ” vorbei. Das war für uns eindeutig ein Zeichen und wir nahmen im Restaurant Platz. Wir bestellten Pulled Pork Burger und Pulled Beef Burger mit hausgemachten BBQ-Saucen und Chips. Wir fühlten uns kurz im Foodhimmel. Glaube mir, es war so lecker. Wir hatten noch nie so gutes Pulled Fleisch gegessen und konnten sehr gut nachvollziehen, dass dieses Restaurant mehrfach ausgezeichnet wurde. Wenn du in Pismo Beach bist, musst du unbedingt “Mo’s SmokeHouse BBQ” besuchen. Mit vollem Bauch sind wir noch in einen Candyshop. Mir fiel nämlich beim Spaziergang an der “Strandpromenade” auf, dass an den Schaufenstern der meisten Geschäfte etwas von “Salt Water Taffy” stand. Ich wollte diese Bonbons unbedingt ausprobieren. Die Taffys sind von der Konsistenz ähnlich wie Sugus. Es gibt sie in allerlei Geschmacksrichtungen: von Zitrone über Schokolade, Minze bis hin zu Caramel. Nach einem kurzen, aber sehr tollen Aufenthalt in Pismo Beach fuhren wir zu unserem Endziel des Tages: Santa Barbara.

Fazit: Wo soll ich überhaupt anfangen? Der Highway 1 war einfach ein Traum.  Auch wenn ich selbst nicht gefahren bin, ich genoss jede Minute im Auto. Es war teilweise wirklich wie im Film: Das Meer im Blick, der Wind weht durch die Haare und ein Gefühl von Freiheit macht sich breit. Für uns war der Highway 1 eines unserer Highlights der gesamten Reise. Die Strasse liegt wunderschön am Pazifik, sie ist nicht viel befahren und man kann eigentlich so gut wie überall anhalten, um den Moment zu geniessen. Genau das haben wir versucht, so viele “Marmeladen-Momente” wie möglich zu geniessen für schwierige Zeiten, die früher oder später nach dem Reisen im Alltag auf einem warten. Wenn du wirklich Freiheit spüren und den Kopf lüften willst, dann fahre unbedingt den Highway 1. Wichtig ist nur, dass du im Voraus abklärst, wo du Zwischenstopps einlegen kannst und rüste dich für den äussersten Notfall aus. Wir hatten nicht mal mehr etwas zu Essen im Auto ;-). Ansonsten geniesse die Fahrt in vollen Zügen!

Finanzieller Überblick:
– 176 Dollar Doppelzimmer für 1 Nacht und 2 Personen im “Motel 6-San Simeon
– Circa 50 Dollar Souvenireinkauf und Snacks in Monterey
– 30 Dollar Abendessen im Waldrestaurant irgendwo auf dem Highway 1
– Circa 15 Dollar Pies im “Linns Restaurant
– circa 30 Dollar Mittagessen im “Mo’s SmokeHouse BBQ
– Circa 10 Dollar Einkauf Salt Water Tuffy im Candyshop

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