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Ausser Atem auf den Strassen in San Francisco

Mit vielen neuen Erlebnissen im Gepäck fuhren wir nach dem Mittag Richtung San Francisco. Rund 4 Stunden waren wir unterwegs. Wir haben die Route bewusst über den Highway 80 gewählt, um über die Golden Gate Bridge nach San Francisco zu gelangen.

Kurz mal sprachlos

Kurz vor der Golden Gate Bridge fährt man durch einen Tunnel. Sobald man aus dem Tunnel kommt, eröffnet sich der Blick auf die grosse Brücke. Genau dieser Moment, wenn man zum allerersten Mal die Brücke sieht, ist unbezahlbar. Auf einmal geht es dann ganz schnell und zack, du bist mitten auf der Brücke. Wir waren dann erst mal sprachlos. Diese Brücke haben wir schon so oft in Filmen oder auf Bildern gesehen und jetzt fuhren wir selbst darüber. Wir hatten auch das riesige Glück, dass wir während unseres Aufenthalts in San Francisco immer freien Blick auf die Brücke hatten. Das ist eine absolute Seltenheit, normalerweise wird sie nämlich vom Nebel versteckt. Wer über die Brücke fährt, muss eine Toll bezahlen. Entweder löst du dafür online ein Ticket oder du nutzt wie wir FasTrak. Das ist ein kleines Gerät, das von den Tollstationen automatisch gescannt wird und jegliche Toll-Gebühren auf der Reise in eine Rechnung stellt.

Nach der surrealen Fahrt über die Brücke fuhren wir weiter Richtung Lombard Street, diese Strasse ist bekannt für einen steilen Abschnitt mit acht Kurven. Unser Hostel “Samesun San Francisco” lag direkt an der Lombard Street. Wir konnten kostenlos im Parkhaus parken und hatten ein sehr grosses und ruhiges Doppelzimmer für die nächsten 4 Tage. Das Hotel wählten wir bewusst aufgrund der Lage und des Preises. In San Francisco sind die Preise für gut gelegene Unterkünfte eher hoch. Nach der Ankunft sind wir zu Fuss auf Erkundungstour. Nur rund 15 Minuten dauerte es zu Fuss, bis wir das “Fisherman’s Wharf” erreichten. Das ist ein sehr belebtes Stadtviertel direkt am Hafen von San Francisco. Die Stadt ist in mehrere solcher Quartiere eingeteilt. So gibt es das Zentrum rund um den Union Square sowie die Quartiere “Nob Hill”, “Mission District” und “SOMA”. Unser Hotel lag zwischen dem “Fisherman’s Wharf” und “Nob Hill”.

Die Stadt mit den Hügeln

Im Hafenviertel gibt es sehr viele Restaurants und Shops. Wir entschieden uns, etwas Kleines Abend zu essen. Fündig wurden wir in der “Boudin Bakery“. Es war die allererste Bäckerei und somit das erste frisch gebackene Brot, das wir in den USA sahen. Wir wussten damals noch nicht, dass die Boudin Bäckerei sehr bekannt für ihr Sauerteigbrot ist und als ältestes Unternehmen San Franciscos gilt. Für uns gab es Pizza, Brot und etwas zu trinken. Anschliessend liefen wir zu Fuss zum bekanntesten Abschnitt der “Lombard Street”. Auf dem Abschnitt zwischen “Hyde” und “Leavenworth Street” wurden einst acht Kurven gebaut, die sich auf nur 145 Meter den hang hinunter schlängeln. Wir spazierten den Hang hinauf und beobachteten einige Touristen, die mit ihren Autos auf der bekannten Strasse fuhren. Wir machten ihnen nach, aber erst am letzten Tag in San Francisco. Wenn man übrigens runterfährt, empfindet man die Kurven weniger schlimm, als wenn man die Strasse von unten oder oben als Fussgängerin oder Fussgänger beobachtet.

Nach einigen geschossenen Fotos spazierten wir zurück in unser Hotel und mussten dabei feststellen, dass die Strassen von San Francisco ganz anders sind als irgendwo sonst. Teilweise sind die Strassen extrem steil. Das hat damit zu tun, dass San Francisco grösstenteils auf Hügeln liegt. Insgesamt gibt es 42 Hügel, die höher als 30 Meter sind. Zu Fuss unterwegs zu sein, ist entsprechend anstrengend.

Tour durch die vielfältigste Hafenstadt

Nach einer kurzen Nacht ging es für uns am frühen Morgen des ersten Tages zu Fuss Richtung “Fisherman’s Wharf”, von wo aus die von uns gebuchte City Tour startete. Wir buchten die Tour noch in der Schweiz über “GetYourGuide“. Da wir nur kurz in San Francisco waren, empfanden wir eine geführte Tour am sinnvollsten, um alles Sehenswerte der Stadt zu sehen. Die Tour führte am Morgen durch die Stadt, am Nachmittag war ein Ausflug nach Alcatraz inklusive. Als erstes ging es zum “Palace of Fine Arts”. Das Gebäude war wirklich sehr schön und erinnerte an eine antike Ruine aus Rom. Die Stadt nutzt das Gebäude für Veranstaltungen und Messen. Nach dem ersten Stopp freuten wir uns auf den nächsten Halt an der Golden Gate Bridge. Der Bus fuhr bis zum “Vista Point”, einer von vielen Aussichtspunkten, um die Golden Gate Bridge zu fotografieren. Wir entschieden noch vor Ort, dass wir die Brücke unbedingt noch aus von einem andern Aussichtspunkt aus sehen möchten, was wir dann am letzten Tag in San Francisco in die Tat umgesetzt haben. 

Vom “Vista Point” ging es hoch hinaus auf die sogenannten “Twin Peaks”, von wo aus wir einen atemberaubenden 360-Grad-Blick auf die Stadt geniessen konnten. Des Weiteren fuhren wie an den “Painted Ladies” vorbei, so werden San Franciscos bunt gestrichene viktorianische Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert genannt. Wir besuchten ausserdem das Exploratorium, fuhren durch den Mission-District und besuchten die Kirche “National Shirne of St. Francis of Assisi”. Kurz nach dem Mittag endete die Tour beim “Fisherman’s Wharf”. Knapp eine Stunde später mussten wir auf die Fähre, um nach Alcatraz zu gelangen. Alle Eindrücke zu Alcatraz findest du im separaten Beitrag “Ab ins Gefängnis auf Alcatraz“.

Nach Alcatraz ging die hoffnungslose Suche los

Mit der Fähre ging es dann auf spektakuläre Weise von Alcatraz zurück Richtung Festland. Ich war froh, als wir am Hafen in San Francisco heil ankamen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit mühsamen Angelegenheiten. Weil das Handy meines Freundes seit unserem Fotoshooting am Lake Tahoe nicht mehr funktionierte, machten wir uns in Downtown auf die Suche nach einem Reparaturshop. Wir waren in 5 Shops und alle vereinten die Reparatur. Grund war die Marke des Handys: Huawei. Seit die USA Huawei auf die Blacklist gesetzt habe, bekomme man keine Ersatzteile mehr, so die Aussage des dritten Shops. Wir waren fix und fertig und meine Blattern an beiden Füssen machten sich immer mehr bemerkbar. Am Ende war es so, dass ich kein Handyakku mehr hatte, mein Freund kein funktionierendes Handy und wir irgendwie zum Hotel finden mussten. Es war auf gut deutsch ein ziemlich beschissener Nachmittag. Aber auch das gehört irgendwie zum Reisen dazu. Übrigens fanden wir wirklich keinen einzigen Handyreparaturshop, der uns helfen konnte. Also kauften wir ein uraltes iPhone, sodass mein Freund immerhin sein Hotspot mit mir teilen konnte ;-). 

Wir fanden dann glücklicherweise auch irgendwie ins Hotel zurück. Unsere Laune war aber eher im Keller, weshalb wir unsere eigentliche Idee mit dem Nachtleben erkunden, über Bord warfen und früh ins Bett gingen.

Mit der Cable Car nach Chinatown

An unserem zweiten richtigen Tag in San Francisco wollten wir nochmals mit guter Laune die Stadt erkunden. Als Erstes hiess es für uns aber Anstehen. Und nämlich richtig langes Anstehen für eine Fahrt mit der Cable Car. Die mittlerweile sehr historischen und extrem touristischen Strassenbahnen sind bekannt dafür, über die steilen Strassen San Franciscos zu fahren. Früher nutzten vor allem die Lokals die Kabelstrassenbahnen. Ursprünglich gab es gar 30 verschiedene Linien. Heute gibt es noch 3 Linien. Die Waggons sind seh berühmt, da sie neben Sitzplätze auch Stehplätze auf den Trittbrettern umfassen. Das ist in den USA erlaubt, jedoch nicht ganz ungefährlich. Besonders nicht, wenn übermütige Touristen das Gefühl haben, sie müssten sich durchgehend aus der Bahn hängen. Dazu später mehr.

Wir sind beim “Fisherman‘s Wharfeingestiegen. Die Tickets kauften wir online über die MuniMobile-App. Das ist sozusagen die SBB-App von San Francisco. Nach einer langen Anstehzeit ging die Fahrt los und damit auch das Gedränge. Es ist absolut unverständlich, wie sich gewisse Touristen in fremden Ländern benehmen. Das Fahrpersonal gab die klare Anweisung, dass auf den Trittbrettern zwar gestanden werden dürfe, aber sich absolut niemand herauslehnen dürfe, solange er nicht das Okay dazu gebe. Es war wirklich ein Armutszeugnis, dass diese Anweisung die Mehrheit der Touristen gekonnt ignorierten. Entsprechend genervt war das Fahrpersonal. Wir genossen zwar die Fahrt, waren aber auch froh, als wir in der Nähe von Chinatown aussteigen konnten und Ruhe von der wilden Touristenherde hatten.

In Chinatown angekommen, fielen unsere Kinnladen ganz tief runter. Wir hatten wirklich das Gefühl, in irgendeiner chinesischen Stadt zu stehen. Alles war auf Chinesisch angeschrieben, es gab chinesische Schulen, chinesische Spitäler, typische chinesische Fischmärkte und und und. Das Viertel hat eigene Strukturen, eigene Läden, eigene Restaurants und auch eigene Häuser. Ehrlich gesagt, fielen wir Europäer ziemlich auf. Es war schlicht einfach eindrücklich. Dieses chinesische Viertel gibt es in San Francisco schon seit dem 19. Jahrhundert. Mittlerweile ist es eines der grössten chinesischen Viertel ausserhalb von Asien.

Wir wollten die Chance unbedingt nutzen und die chinesische Kulinarik geniessen. Hier ist es empfehlenswert, eher die Restaurants in den Seitenstrassen zu besuchen als jene entlang der Hauptachse. In den kleineren Imbissen sind die Preise tiefer und es gibt weniger Touristen. Für mich gab es Chinese Noodles mit Beef und Brokkoli. Mein Freund testete sich durch verschiedene Variationen von Frühlingsrollen und gefüllten Teigtaschen. Wir liessen dies fremde Kultur in Ruhe auf uns wirken, bevor wir uns mit der Cable Car wieder auf den Rückweg zum “Fisherman’s Wharf”machten. Dort erkundeten wir noch ein wenig das Hafenviertel und spazierten dann zurück in unser Hotel. Am späten Nachmittag ging es für uns nach Santa Clara. Weshalb wir dort waren, erfährst du im separaten Beitrag “Go San Francisco 49ers!

Goodbye San Francisco

Nach der späten Heimfahrt von Santa Clara ging es direkt ins Bett. Denn an unserem letzten Tag in San Francisco mussten wir früh raus. Wir checkten aus dem Hotel aus, packten unsere sieben Sachen ins Auto und holten uns superfeine Frühstücksbowls im “Palmetto Superfoods“. Dann flitzten wir kurzerhand noch die “Lombard Street” hinunter und machten uns schliesslich auf in Richtung Golden Gate Bridge. Obwohl wir am ersten Tag bereits die Brücke vom “Vista Point” aus sahen, wollten wir gerne noch von einem anderen Ort aus die Brücke bestaunen. Dafür suchten wir uns in den Weiten des Internets nach guten Fotospots. Dabei stiessen wir auf den “Battery Spencer” – Aussichtspunkt. Die alte Militäranlage bietet den perfekten Blick auf die Brücke. Um dorthin zu gelangen, mussten wir die Brücke erneut überqueren und der “Marin Headlands Coastal Route” Richtung Sausalito folgen. Nach ein paar Minuten biegt man in die “Conzelman Road” ab und folgt der Strasse. Der Weg zum Aussichtspunkt ist sehr gut ausgeschildert.

Der “Battery Spencer”- Aussichtspunkt ist erhöht gelegen und bietet bei gutem Wetter Blick bis auf die Skyline San Franciscos. Wir hatten extremes Glück und die Brücke war wie schon die Tage zuvor nebelfrei. Es war jedoch ziemlich viel los, der Aussichtspunkt ist wirklich kein Geheimtipp. Für uns war das in Ordnung, es gab genügend Platz und wir hatten keinen Stress. Auf dem Aussichtspunkt ist es extrem windig und kalt, zieht euch lieber etwas Windfestes an. Nach unserer Fotosession und einem letzten “Goodbye San Francisco” hüpften wir wieder ins Auto und machten uns auf den Weg Richtung Highway 1. 

Fazit: San Francisco war kalt, windig, aber eben auch extrem vielfältig, spannend und eindrücklich. Die Stadt hat ganz viel zu bieten und wir liebten fast jede Sekunde in San Francisco (schliessen wir das Drama mit dem Handy aus). Wir würden dir auf jeden Fall ein Besuch in San Francisco empfehlen. Auf jeden Fall musst du Alcatraz besuchen, bei der Golden Gate Bridge einen Halt machen, die Twin Peaks besteigen, das Hafenviertel erkunden und die kurvenreiche Lombardstreet bestaunen. Unser Hotel kann ich dir wärmstens empfehlen, auch wenn der Preis eher höher ist, ist er noch immer tiefer als jener der meisten Hotels mit so einem Standort. Ich bin mir aber nicht sicher, ob so eine teure Citytour, wie wir sie gemacht haben, wirklich von Not ist. Vieles kannst du auf eigene Faust anschauen und erkunden. Wahrscheinlich würden wir bei unserem nächsten Besuch in San Francisco noch 1 – 2 Tage länger bleiben. Durch den Ausflug nach Alcatraz und das Game der 49ers verloren wir einen Tag. Wir hätten gerne mit mehr Ruhe die Stadt auf uns wirken lassen wollen. Insbesondere hätten wir noch mehr von Downtown und dem Union Square sehen wollen.

Finanzieller Überblick:
– 550 Dollar für Doppelzimmer für 2 Personen und 3 Nächte im “Samesun San Francisco”
– circa 270 Dollar für 2 Kombitickets Citytour und Alcatraz gekauft über “GetYourGuide
– circa 30 Dollar Abendessen in der “Boudin Bakery
– circa 40 Dollar Einkauf im Touri-Shop auf Alctraz
– circa 30 Dollar Abendessen im Einkaufszentrum
– circa 20 Dollar für 4x Frühstück für 2 Personen
– circa 15 Dollar Mittagessen für 2 Personen in Chinatown
– 20 Dollar für 2 Tageskarten für die Cable Car gekauft in der MuniMobile-App
– circa 16 Dollar 2x Toll Golden Gate Bridge

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