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Die Sonne am Grand Canyon beobachten

Nachdem wir von der Route 66 wieder auf den normalen Highway Interstate 40 gewechselt haben, fuhren wir weiter zur Südseite des Grand Canyons. Diese Seite ist grundsätzlich während des ganzen Jahres geöffnet und einfach zu erreichen. Dort gibt es auch Lodges, Restaurants und das Besucherzentrum. Die Nordseite hingegen ist schwieriger zu erreichen und hat nur von Mai bis Oktober geöffnet. 

Beim Park angekommen, mussten wir uns erst mal hinter den anderen Autos in die Schlange vor der Entrance-Ticket- Kontrolle einreihen. Wir haben uns in der Schweiz über die Höhe des Eintrittspreises in Nationalparke informiert und den Tipp gelesen, gleich einen Annual Pass zu lösen. Vor allem dann, wenn man plant, gleich mehrere Parks zu besuchen, so wie wir. Mit dem Annual Pass geniesst man dann für ein Jahr kostenlosen Eintritt in die meisten Nationalparke der USA. Zum Vergleich: Der Annual Pass kostete uns 80 Dollar, der Preis für einen einzelnen Eintritt in den Grand Canyon National Park beträgt pro Auto 35 Dollar.

Wilde Tiere beim Grand Canyon

Hindurch durch den South Entrance ging es weiter den Beschilderungen entlang Richtung Lodges. Wie erwähnt haben wir uns spontan entschieden, in einer Lodge im Grand Canyon Village zu übernachten. Auf dem Weg dorthin staunten wir nicht schlecht, der Park ist riesig. Unter anderem sahen wir am Strassenrand wilde Elche, Maultierhirsche und sogenannte Katzenfrette, die vom Aussehen her ein wenig an Katzen erinnern. Ausserdem sahen wir sehr viele Feuerwehrstationen im Park, eine Schule und Bürogebäude. Wer noch nie dort war, kann sich gar kaum vorstellen, wie riesig der Grand Canyon National Park ist. Wir hatten vom Eingang bis zur Lodge nochmals rund eine halbe Stunde Fahrt. 

Es gibt im sogenannten Grand Canyon Village mehrere Hotels in verschiedenen Preisklassen. Die Zimmer sind in sogenannten Lodges also eine Art Holzhütten verteilt. Wir haben uns für die billigste Lodge, die “Bright Angel Lodge & Cabins” entschieden, in denen die Zimmer zwar ein kleines Badezimmer haben, jedoch keine eigene Dusche. Anders als in San Diego wurde hier aber extrem viel Wert auf Sauberkeit gelegt und die Duschen auf den Etagen konnten nur mit Zimmerkarten geöffnet werden. Das Zimmer war sehr modern und passend zum Lodge-Feeling eingerichtet. Wir sind nach dem Check-in aber direkt in unsere Trekkingschuhe geschlüpft und zuerst einmal den Ausblick vor unserer Lodge genossen. Von unserer Lodge aus hatte man bereits einen wunderschönen Ausblick über den Canyon. 

Der romantischste Sonnenuntergang​ ever

Während der Hinfahrt haben wir uns im Internet aber schlau gemacht, welche View Points die besten Ausblicke bieten. Im Park gibt es mehrere sogenannte View Points, also Aussichtspunkte. Diese sind alle mit Gratis-Shuttlebussen verbunden, welche unter anderem bei den Lodges halten. Oder aber du läufst zu den Aussichtspunkten. Wir sind mit dem orangen Shuttlebus zum “Yaki Point” gefahren. Dieser Aussichtspunkt war phänomenal. Wir waren gegen 14 Uhr dort und der Ansturm an Touristen hielt sich glücklicherweise sehr in Grenzen.

Wir verbrachten etwa zwei Stunden beim “Yaki Point” und fuhren dann mit dem Shuttlebus weiter. Eigentlich wollten wir zum “Point Loma”, die Buschauffeurin machte aber darauf aufmerksam, dass vom “Point Loma” nach Sonnenuntergang kein Shuttlebus mehr zum Village zurückfährt. Das hätte für uns einen Rückweg zu Fuss von rund 2 Stunden bedeutet. Deshalb entschieden wir uns, eine Haltestelle früher beim “Mohave Point” auszusteigen. Wir waren nicht die einzigen Touris, die den Sonnenuntergang von diesem Aussichtspunkt aus bestaunen wollten, es war im Gegensatz zum Nachmittag extrem überlaufen. Wir liessen uns diesen magischen Moment aber nicht nehmen und sassen ganz romantisch auf den Randfelsen des Grand Canyons und schauten zu, wie die Sonne immer mehr am Horizont verschwand. Es war wirklich wunderschön und ist definitiv empfehlenswert.

Der Morgen als Trost für den Abend

Nach dem magischen Moment ging es mit Shuttle wieder zurück ins Village, was rund 30 Minuten dauerte. Es war dann schon etwa 19 Uhr und wir erkundigten uns, wo es etwas zu Essen gab. Tatsächlich gab es im Village nur ein Restaurant, das am Abend offen hatte. Wir vermuteten, dass dies aufgrund von Corona so war, denn eigentlich gibt es einige Restaurants im Park. Wir sind dann also in das “Fred Harvey Burger”, welches glücklicherweise gleich neben unserer Lodge war. Erst mal mussten wir dann aber eine Stunde warten, wieso wissen wir bis heute nicht. Das Restaurant war zwar nicht sonderlich voll, trotzdem liessen sie nur Personen rein, sobald jemand das Restaurant verlassen hatte. Um circa 20.30 Uhr durften wir dann endlich Platz nehmen und einen völlig überteuerten, ziemlich schlecht gemachten Burger “geniessen”.

Entsprechend schnell verliessen wir das Restaurant wieder. Wir empfehlen dir, ein anderes Restaurant oder einfach etwas selbst mitzunehmen. Mit gebrochenem Burger-Herz (habe ich schon erwähnt, wie sehr wir Burger lieben!? ;-)) legten wir uns ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir früh raus, pünktlich zum Sonnenaufgang.

Rund 6 Stunden später, gegen 05.30 Uhr, huschten wir tatsächlich im Schlafanzug aus dem Bett, um den Sonnenaufgang vor unserer Lodge anzuschauen. Dieser Moment war unglaublich magisch. Wir waren fast alleine und konnten in aller Ruhe den Canyon bei Tagesanbruch geniessen. Wir empfehlen dir definitiv, eine Nacht im Valley zu verbringen, solche Momente sind magisch und wirst du nie mehr vergessen. Gleiches gilt auch für den Sonnenuntergang.

Als die Sonne vollständig zu sehen war, huschten wir nochmals zurück ins Bett und kosteten die paar Stunden Schlaf bis zum Check-out noch aus. Danach ging es für uns mit dem Auto Richtung Ausgang. Auf dem Weg haben wir noch an verschiedenen View Points angehalten, um den Canyon aus wirklich allen möglichen Winkeln zu sehen. Unter anderem stoppten wir auch beim sogenannten “Desert View Watchtower”. Der Turm war aber leider gesperrt. Im Normalfall dient die obere Etage des Turms als Aussichtsplattform und in der unteren Etage können Souvenirs und Co. geshoppt werden.

Auch wenn die Plattform nicht zugänglich war, hatten wir von diesem Standort aus einen phänomenalen Blick auf den Canyon. Für uns war der Grand Canyon National Park eines unseren Highlights auf unserem Roadtrip. Man kann nicht in Worte beschreiben, wie eindrücklich der Canyon ist und wie frei man sich an seinen Flanken fühlt. Wir haben den National Park am östlichen Eingang/Ausgang verlassen Richtung Page.

Fazit: Der Grand Canyon ist absolut ein Muss. Natürlich ist es vor Ort sehr touristisch, aber das, was du dort siehst, ist einmalig. Der Canyon an sich, aber auch der Weg zum National Park und die Natur und Tiere sind sehenswert. Wir waren froh, dass wir uns unentschieden hatten und anders als ursprünglich geplant direkt im Park übernachteten. Es war toll, den Sonnenaufgang früh morgens im Schlafanzug zu geniessen. Im Grand Canyon National Park sind die Preise schon höher als sonst, insbesondere was die Unterkünfte betrifft. Auch wir empfanden es als genug teuer, aber es war uns wert. Ich empfehle dir die Lodge “Bright Angel Lodge & Cabins” als Unterkunft und würde dir nahelegen, wenn möglich nicht im Fred Harvey Burger zu essen, es gibt weitere Möglichkeiten. Ausserdem würde ich unbedingt die gut organisierten Shuttle-Busse nutzen, sie sind kostenlos und bringen dich direkt zu den View Points. Der Grand Canyon National Park ist riesig. Wir waren nur 1 Tag dort, aber für uns hat es gereicht. Schlussendlich ist der Canyon von allen möglichen Seiten und Perspektiven immer der gleiche Canyon. Wer länger dort ist, kann natürlich besser die Randzeiten nutzen, wenn die Tagestouristen nicht im Park sind und Tageswanderungen unternehmen. Gute Schuhe sind so oder so von Vorteil und packe auf jeden Fall eine wärmere Jacke ein. Wir waren im Sommer dort und trotzdem wurde es besonders am Abend richtig kalt. Und der wichtigste Tipp: Lege die Kamera auch mal weg und geniesse einfach den Moment, du wirst diese Erinnerungen so schnell nicht mehr vergessen.

Finanzieller Überblick:
– 80 Dollar Annual Pass National Parks
– 155 Dollar Doppelzimmer mit WC für 1 Nacht und 2 Personen im “Bright Angel Lodge & Cabins
– circa 40 Dollar Abendessen im “Fred Harvey Burger

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