PHX und die Kilometer
Um 19.48 Uhr Ortszeit ging es dann schliesslich wieder in die Luft. Rund 5.5 Stunden dauerte die Weiterreise nach LA. Dieser Flug kam uns um einiges länger vor, obwohl er kürzer war. Das Flugzeug war eher klein und es gab weder Verpflegung oder Entertaining-Programm. Das war für uns in Ordnung. Wir wollten bei den Flügen lieber einsparen und entschieden uns deshalb für keine Direktflüge.

Ankunft in LAX
Zu dritt liefen wir also von dem falschen Automieter mithilfe von Google Maps Richtung Avis. Auf dem Weg kamen wir an einer Tankstelle vorbei, wo gerade eine Buschauffeurin eines anderen Vermieter-Buses am Tanken war. Wir fragten sie, wie lange es wirklich geht, bis wir bei Avis ankommen. Wahrscheinlich hatte sie Mitleid mit uns, denn sie bot kurzerhand an, uns dorthin zu fahren. Wir waren extrem dankbar, gaben ihr Trinkgeld und stiegen ziemlich übermüdet, aber voller Vorfreude auf die kommenden Wochen bei Avis aus.

Ewiges Drama mit Avis
Bereits in der Schweiz kümmerte sich mein Freund um unser Mietauto. Ich selbst fahre (noch) kein Auto, weshalb er die Auswahl des Autos übernahm. Bei Avis gibt es verschiedene Mietkategorien wie beispielsweise Kleinwagen, kleiner SUV, grosser SUV usw. Die Kategorien unterscheiden sich preislich aber eben auch, was die Ausstattung des Autos betrifft. Wir haben uns für einen einfacheren SUV entschieden, der kein Navi umfasste. Dafür buchten wir extra ein Tablet von Avis hinzu, welches einerseits ein Navi umfasste, gleichzeitig über Hotspot verfügte, was für uns insofern ein Vorteil bot, dass wir überall Internet hatten.
Diese Buchung schlossen wir noch zu Hause ab. Sprich, vor Ort mussten wir nur die Bestätigung vorzeigen und das Auto abholen. Eigentlich … Denn was danach geschah, war an Unprofessionalität kaum zu überbieten. Wir bekamen also das Tablet, welches der Avis-Mitarbeitende zuerst noch zurücksetzen musste. Danach wurde unser Auto vorgefahren. Es entsprach nicht unserer gebuchten Kategorie entsprechend, es war eigentlich sogar eine Kategorie besser. Jedoch war das Auto riesig. In den USA sind die Autos sowieso schon um einiges grösser als was wir in Europa kennen. Dennoch war das Auto extrem riesig und wir waren uns zuerst nicht sicher, ob das für Städte wie San Diego und San Francisco wirklich praktisch ist beziehungsweise waren wir uns ein wenig unsicher, was das Fahren an sich betraf, da wir beide noch nie in den USA mit dem Auto unterwegs fahren. Da es aber mittlerweile schon fast Mitternacht war, willigten wir ein und fuhren Richtung Ausgang, als auf einmal eine Meldung beim Auto-Cockpit blickte “Batterie bald leer”.
Also ging es wieder zurück. Wir wurden für rund eine Stunde vertröstet und mussten auf ein neues Auto warten. Das ging zwar sehr schnell, jedoch wurde uns dann wieder ein Auto vorgeführt, dass nicht unserer gebuchten Kategorie entsprach, sondern zwei Kategorien darunter. Man muss sich das so vorstellen, dass dieses Auto im Vergleich zu unserer gebuchten Kategorie beispielsweise kein Allrad-Antrieb hatte, keine Klimaanlage etc. Uns waren genau diese Dinge aber besonders wichtig, da wir wussten, dass wir unter anderem durch Wüste und Steppe fahren werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Es musste ein anderes Auto her. Wir warteten also nochmals und sie kamen mit einem dritten Auto. Es war zwar ein sehr altes Modell und entsprechend nicht allzu gut ausgestattet, was etwa das Radio betraf, aber wir willigten trotzdem ein mit dem Wissen, dass wir das Auto bei jedem Avis-Standort im Land wechseln konnten. Kaum sind wir eingestiegen, blinkte wieder eine Meldung auf: “Service nötig”. Also ging es wieder zum Avis-Schalter zurück. Mittlerweile war es schon mitten in der Nacht und wir wollten einfach ein funktionierendes Auto, um endlich zum Hostel zu gelangen.
Wir bekamen also ein viertes Auto, das zwar unserer Kategorie entsprach, jedoch extrem klein war. Wir mussten unser Gepäck teils auf den Hintersitzen lagern, anstatt im Kofferraum, weil es nicht genügend Platz für unsere beiden Koffer gab. Wir entschieden, das Auto erst mal zu nehmen und am nächsten Tag nochmals bei Avis vorbeizugehen, um es zu wechseln. Um es dir vorwegzunehmen, auch am nächsten Tag war es eine riesige Herausforderung bei Avis. Wieder gab es bei den uns vorgestellten Autos technische Probleme. Am Ende mussten wir mit den den Avis-Mitarbeitenden fast einen Streit anfangen, um endlich ein funktionierendes Auto zu erhalten, das voll und ganz unserer gebuchten Kategorie entsprach. Das Auto (JEEP Grand Cherokee) brachte uns sicher über die holprigsten Strassen, über die vollsten Highways und durch Sand Dunes hindurch. Um aber ehrlich zu sein, nach drei Tagen mit dem Auto, blinkte auch bei diesem eine Meldung auf: “Ölwechsel”. Uns war das ziemlich egal und wir fuhren die ganzen 24 Tage mit diesem Auto. Ob wir wieder bei Avis buchen würden? Definitiv Nein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war zwar gut, aber das war auch das einzige Positive an unseren Erfahrungen.
Günstig ist nicht immer gut
Bei unserer gesamten USA-Reise haben wir jeweils versucht, so günstige Unterkünfte wie möglich zu buchen. Auch bei der ersten Unterkunft versuchten wir, so wenig Geld wie möglich auszugeben. Dies vor allem, weil wir wussten, dass wir nur für zwei Nächte dort sind. Den zweiten Tag waren wir auf einer Tour unterwegs, deshalb reichte es uns ein einfaches Hostel völlig aus. Die Unterkunft suchten wir bewusst in der Nähe des Flughafens, weil wir so spät landeten.
Wir entschieden uns für das “H3 Inn & Suites – LAX Airport- Los Angeles“. Der Name war definitiv nicht Programm. Das Hostel war sehr in die Jahre gekommen. Teilweise war es schmuddelig, im Nachhinein wissen wir aber, dass die Sauberkeit in den USA sowieso nicht mit jener in europäischen Hotels vergleichbar ist. Es befand sich im Stadtteil Inglewood. Dazu muss man wissen, dass man dort zwar sehr nahe am Flughafen ist, aber der Stadtteil ist bekannt für seine Kriminalität. Inglewood wird von vielen Locals als Getto angesehen. Ehrlich gesagt, war das uns so nicht ganz bewusst. Für uns zählte die Nähe zum Flughafen und der Preis. Wir fühlten uns im Hostel, aber zu jedem Zeitpunkt sicher. Es war überwacht, genauso wie auch die kostenlosen Parkplätze.
Fazit: Avis ist betreffend des Services nicht empfehlenswert. Es gibt sehr viele andere Autovermieter mit verschiedenen Konditionen. Vergleiche diese Anbieter bezüglich des Angebots, der Inklusive-Leistungen, Versicherungen etc. Wenn du ein Auto für einen Roadtrip durch den Westen der USA bucht, dann empfehle ich einen grösseren SUV mit Allrad und Navi. So kommst du auch sicher durch Wüstengebiete und über die vielen Schlaglöcher auf den amerikanischen Strassen.
Das “H3 Inn & Suites – LAX Airport” ist sehr einfach. Wenn du ein billiges Hostel suchst, du nicht zu zimperlich bezüglich Ausstattung und Sauberkeit bist und nahe am Flughafen sein möchtest, go for it. Wir würden wahrscheinlich bei der nächsten Reise eher wieder im Trend Hotel LAX Airport übernachten, welches wir für die letzte Nacht in den USA gebucht hatten. Infos dazu findest du beim Beitrag “Die letzten Tage in Los Angeles”.
Finanzieller Überblick:
– 1800 Dollar für Mietauto für 3 Wochen bei Avis inklusive Rundumversicherung und Multimedia-Tablet
– 170 Dollar für zwei Personen und zwei Nächte im H3 Inn & Suites – LAX Airport (inkl. Taxes in der Höhe von 21 Dollar)